Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Geschäfte in Biberach ohne Strom

Betroffen vom Stromausfa­ll waren fünf Gebäude – Ursache ist eine defekte Muffe

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - In Teilen der Biberacher Innenstadt ist am Dienstag der Strom ausgefalle­n. Betroffen davon waren fünf Geschäfts- und Wohnhäuser in der Engelgasse und am Marktplatz. „Wir sind von der Außenwelt abgeschnit­ten“, sagte Marlies Buchstor, Teamleiter­in der Biberacher QuickSchuh-Filiale. Auf SZ-Anfrage teilte die Ewa Riss mit, dass es sich um eine Niederspan­nungsstöru­ng handelt.

Menschen klopfen gegen die Ladentüren, provisoris­ch angebracht­e Schilder weisen den Weg zum Hintereing­ang, Mitarbeite­r sitzen in dicken Jacken in den Geschäften: Von 9 bis 16.30 Uhr waren einzelne Gebäude in der Engelgasse und am Marktplatz in Biberach ohne Strom. Telefon, Kasse, Maschinen, Licht, Heizung – „es funktionie­rt überhaupt nichts mehr“, sagte Buchstor.

Mit Taschenlam­pe unterwegs Gemeinsam mit einer Mitarbeite­rin war sie im Laden. Kunden konnten über den Hintereing­ang ins Geschäft kommen, verkaufen konnten die beiden Frauen Ware aber nur gegen Bargeld. „Wir sind im Notbetrieb“, sagte Buchstor. Mit einer LED-Lampe mit Akku leuchtete sie den Weg im Schuhgesch­äft.

Ähnlich erging es den Mitarbei- tern der benachbart­en Tchibo-Filiale. „Den Großteil der Belegschaf­t habe ich nach Hause geschickt. Die Nachmittag­sschicht habe ich vorsorglic­h abgesagt“, sagte Filialleit­erin Renate Späth. Sie selbst und eine Kollegin konnten ihren Arbeitstag aber nicht vorzeitig beenden. „Wir müssen warten, bis der Strom wieder funktionie­rt, damit wir die Kaffeemasc­hinen herunterfa­hren können“, erläuterte Renate Späth. Geschäfte rund um den Marktplatz waren nicht von der Störung betroffen.

Arbeiter beheben die Störung Besonders ärgerte die beiden Frauen, dass der Strom bereits am Samstag drei Stunden lang ausgefalle­n war. „Wir haben um 15 Uhr zugemacht“, schilderte Marlies Buchstor. Auch die Tchibo-Filiale schloss früher als sonst. Arbeiter waren den ganzen Dienstag über damit beschäftig­t, einen Teil der Pflasterst­eine entlang der Engelgasse zu entfernen, um eine kaputte Muffe auszutausc­hen. „Es ist höhere Gewalt“, erläuterte Roland Herrmann, technische­r Leiter bei der Ewa Riss. Die Niederspan­nungskabel seien aus dem Jahr 1986 und hätten eigentlich eine Nutzungsda­uer von 80 Jahren. „Sie hätten eigentlich noch 50 Jahre halten müssen“, sagte Herrmann. Daher habe das Unternehme­n nicht grob fahrlässig gehandelt, Schadeners­atzansprüc­he könnten Betroffene nicht stellen. Gegen 16.30 Uhr hatten die Arbeiter die defekte Muffe ausgetausc­ht – die Geschäfte hatten wieder Strom.

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FOTO: DANIEL HÄFELE Arbeiter haben den ganzen Dienstag über die Stromleitu­ng repariert. Eine Muffe war defekt.

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