Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Überlinger stirbt bei Lawinenunglück
ÜBERLINGEN (dpa) - Ein 38-jähriger Mann aus Überlingen ist am Samstag bei einem Lawinenunglück in den österreichischen Alpen ums Leben gekommen, begleitet wurde er von zwei Männern aus Meßkirch und Singen.
Drei Bergsteiger aus Deutschland wollten am Samstag eine Eisfalltour unternehmen. Vom Ortsende Brand gingen sie zunächst mit Tourenausrüstung über die Zufahrtsstraße Richtung Schattenlagant. Bei der sogenannten Gletscherbachbrücke zweigten sie Richtung Sonnenlagant ab und stiegen über freies Gelände zum Eisfall des Gletscherbachs auf.
Der 38-Jährige aus Überlingen kommende Bergsteiger wollte am Einstieg zum Eisfall Fotoaufnahmen von seinen beiden Begleitern beim Eisklettern machen. Gegen 15 Uhr, während sich seine Begleiter, ein 33-jähriger Bergsportler aus Meßkirch
Kultusministerin lenkt bei Onlinebewerbung ein
HEILBRONN (lsw) - Das badenwürttembergische Kultusministerium reagiert auf die Kritik am Einstellungsverfahren von Lehrern: „Das gängige Verfahren bedarf einer Überarbeitung“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der „Heilbronner Stimme“(Samstag). Im Zeitalter der Digitalisierung und in einer globalisierten Welt solle es möglich sein, sich auch online bewerben und vorstellen zu können. Man werde den Fall einer Grundschullehrerin zum Anlass für die Überarbeitung des Verfahrens nehmen. Die Gewährung des Datenschutzes und die Einbindung des Personalrats müssten gewährleistet werden, aber dies gehe auch via Internet. Die Lehrerin hatte mit der Schulleiterin einer Grundschule ein Vorstellungsgespräch via der Kommunikationssoftware Skype geführt. Die Schulleiterin hatte Interesse an einer Einstellung bekundet, das Regierungspräsidium allerdings sagte ab. Bewerber müssten zu Vorstellungsgesprächen persönlich erscheinen, lautete die Begründung. Die Lehrerin war aber im besagten Zeitraum in Malaysia, wo sie an einer deutschen Schule unterrichtet. Derzeit werde geprüft, wie es nun weitergehe, sagte Eisenmann. Es sei von beiden Seiten vielleicht nicht alles glücklich gelaufen.
Feuerwehr entfacht Flammenmeer
GUNDELFINGEN (lsw) - Feuerwehrleute haben am Samstag mehrere Hundert Weihnachtsbäume in Gundelfingen bei Freiburg aufgestapelt und dann verbrannt (Foto: dpa). Zuvor hatte die Gemeinde wie schon in den Vorjahren die Christbäume einsammeln lassen und dann den Brandexperten übergeben. Die hatten eine ungewohnte Aufgabe: Anstatt Feuer zu löschen, mussten sie dies entfachen und lodern lassen. Immer wieder warfen sie Weihnachtsbäume ins Flammenmeer, damit der spektakuläre Brand weitergeht. Mehr als hundert Anwohner und andere Zuschauer waren dabei. und ein 36-jähriger Eiskletterer aus Singen, entsprechend ausgerüstet und ihre Klettergurte und Steigeisen angelegt hatten, löste sich oberhalb der Bergsteiger eine Staublawine, die alle drei erfasste, mehrere Hundert Meter weit mitriss und verschüttete. Der Bergsteiger aus Meßkirch konnte sich selbst befreien und setzte einen Notruf ab. Anschließend grub er seinen Begleiter aus Singen aus. Gemeinsam gelang es ihnen, mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät den rund 80 Zentimeter tief verschütteten Bergsteiger aus Überlingen zu orten und mit bloßen Händen und einem Kletterhelm auszugraben. Die Bergung des 38-jährigen Mannes aus Überlingen, der den Lawinenabgang nicht überlebt hatte, gelang gegen 16:30 Uhr, während bereits die alarmierte Suchmannschaft im Auslaufbereich des Lawinenkegels unterwegs war.
Missbrauchskommission bei der Brüdergemeinde
STUTTGART (lsw) - Der Streit um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal (Kreis Ludwigsburg) ist beendet. Opfervertreter und die Brüdergemeinde haben sich auf die Zusammensetzung einer Gruppe geeinigt, die den Auftrag zur Aufarbeitung erteilen soll, wie die Streit-Schlichter Elisabeth Rohr und Gerd Bauz am Sonntag mitteilten. „Alle sind zu einer guten Einigung gekommen.“Opfervertreter Detlef Zander bestätigte die Einigung. Der Auftrag zur Aufarbeitung werde so gut wie sicher an den Rechtsanwalt Ulrich Weber vergeben, der auch die Missbrauchvorwürfe bei den Regensburger Domspatzen aufgearbeitet hat. Zander hatte den Missbrauch im Sommer 2014 öffentlich gemacht. Der heute 55-Jährige war in den 1960er- und 1970er-Jahren im Heim. „Ich bin erleichtert im Namen von allen Betroffenen, die schwere sexualisierte Gewalt in den Einrichtungen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal erleben mussten“, sagte Zander über die Einigung. Am 11. Februar gebe es in Stuttgart ein nächstes Treffen, bei dem ein Aufklärer dann formal beauftragt werden soll.
Meuthen sieht punktuelle Ähnlichkeit mit der Linken
STUTTGART (lsw) - AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen sieht in einigen Sachfragen Schnittpunkte seiner Partei mit der Linken. „Die Linke prangert oft das Gleiche an wie wir“, sagte Meuthen der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Als Beispiel nannte er deutsche Waffenlieferungen an Saudi-Arabien. „Das ist ein gigantischer Skandal, den nur zwei Parteien anprangern: wir und die Linke“, sagte der Politiker, der auch AfD-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag ist. Über eine Zusammenarbeit der beiden Parteien zeigte sich Meuthen aber sehr skeptisch. „Wie weit wir auseinander sind? In der Diagnose oft nicht weit, in der Therapie aber meist meilenweit“, betonte er. Wie auch wiederholt Vertreter der Linken sprach sich Meuthen für engere Beziehungen mit Russland aus. „Ich bin ein ausgeprägter Freund des Dialogs mit Moskau. Das muss sein.“