Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Darauf ein Smörrebröd
Die Dänen gelten als zufriedenes Völkchen, sogar als das glücklichste der Welt, wie der „World Happiness Report“festgestellt hat. Das liegt daran, dass es da oben in Skandinavien, wo der höchste Berg zwei Meter tief ist, weder Erdrutsche noch Vulkanausbrüche gibt. Zudem haben die Dänen Grund, auf ihre Männerkörper stolz zu sein. Mit einer Freizeittruppe wurden sie einst Fußball-Europameister, derzeit begnügen sie sich damit, HandballOlympiasieger zu sein. „Hygge“nennt sich der dänische Glückszustand, was Gemütlichkeit und Ge- borgenheit bedeutet. Dass auf die Hygger Verlass ist, wusste schon Schlagerbarde Michael Holm: „Schau in ihr Gesicht, und du wirst sehn, D(r)änen lügen nicht“, sang er. Jedoch sind Dänen sehr anspruchsvoll, was Namen betrifft. Gleich 4800, davon 3000 Frauen, haben 2016 ihre Namen geändert, so viel wie lange nicht, berichten Statistiker.
Nicht etwa, weil sie Claire Anlage hießen oder Anna Bolika, nein: Ihr Name war ihnen zu simpel. Susanne etwa will keine Dänin mehr heißen, viele Susis tauften sich in Sanne oder Sus um. Anne, der häufigste Name in Dänemark, droht sogar auszusterben, wenn das so weitergeht, denn viele Annes heißen nun Katrine, Sofie, Mette oder Louise. Auch Männer zicken herum: Wer Hans hieß, wollte in vielen Fällen lieber Christian, in anderen Peter heißen. Und diverse Emils werden künftig Jens gerufen. Darauf ein Smörrebröd. Der Autor erwägt, sich künftig Eros, Tarzan oder Platon nennen zu lassen. Seine Bekannte Uschi Tulpenstengel findet die Änderung des Personalausweises eine gute Idee. (zak)