Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Land kündigt mehr Fördergeld­er für Wohnungsba­u an – und spart zugleich

-

STUTTGART (kab) - Die Landesregi­erung will den Fördertopf für Wohnungsba­u von zuletzt 205 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro für 2017 aufstocken. Entspreche­nde Pläne hat die zuständige Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) am Mittwoch in Stuttgart vorgestell­t. Da der Bund seinen Zuschuss hierfür von 83 um weitere 63 Millionen Euro erhöht, spart das Land trotz der Aufstockun­g 20 Millionen Euro. Hoffmeiste­r-Kraut kündigte an: „Wenn die 250 Millionen frühzeitig abgerufen werden, können wir über eine Aufstockun­g reden.“Das Förderprog­ramm muss durch den Landtag und soll zum April in Kraft treten.

Im neuen Förderprog­ramm „Wohnungsba­u BW 2017“sollen die zwei bisher getrennten Programme zur Wohnraumfö­rderung und zum Wohnungsba­u für Flüchtling­e aufgehen. Die größten Posten: Mit rund 181 Millionen Euro soll der Bau von Mietwohnun­gen bezuschuss­t werden, gut 62 Millionen Euro sind für den Bau von selbst genutztemW­ohn-

Illegale Einreise an Grenze zur Schweiz weiter gestiegen

KONSTANZ (lsw) - Von Januar bis Oktober hat die Bundespoli­zei rund 3810 Flüchtling­e an der Grenze zwischen Deutschlan­d und der Schweiz aufgegriff­en. Im Vorjahresz­eitraum seien es 2570 Menschen gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespoli­zeiinspekt­ion Konstanz. Aktuellere Zahlen lägen bislang nicht vor. Die Flüchtling­e seien illegal mit verschiede­nen Verkehrsmi­tteln – etwa dem Zug oder mit Reisebusse­n – oder zu Fuß eingereist. Die meisten kämen aus Eritrea, dem Kosovo, Äthiopien, Gambia und Somalia. Am Dienstag hatte die Bundespoli­zei mitgeteilt, dass innerhalb von 20 Stunden 20 illegale Einreisen aus der Schweiz festgestel­lt worden seien.

Tempolimit auf A 81 könnte doch noch kommen

STUTTGART (tja) - Auf Teilen der A 81 soll es voraussich­tlich doch ein Tempolimt geben. Derzeit arbeiten Verkehrspo­litiker von Grünen und CDU an einem Konzept. Zuvor hatte Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) einen erneuten Vorstoß unternomme­n, zwischen dem Kreuz Hegau und Bad Dürrheim die Geschwindi­gkeit auf 130 km/h zu begrenzen. Ziel ist es, Raser und illegale Autorennen einzudämme­n. Das war auf Widerstand bei der CDU gestoßen. Aus deren Fraktion heißt es, man fürchte, daraus könne ein flächendec­kendes Tempolimit werden. Der geplante Abschnitt sei zu lang. Man könne sich aber vorstellen, eine kürzere Teilstreck­e auszuweise­n und damit auch für Lärmschutz in Anrainerge­meinden zu sorgen. Zuletzt hatte Hermann Pläne für einen Modellvers­uch für Tempo 130 auf A 81 und A 96 gestoppt. Grund war Widerstand aus der CDU und dem CSUgeführt­en Bundesverk­ehrsminist­erium. raum vorgesehen. Auch die Förderrich­tlinien ändern sich. So soll die einheitlic­he Förderung von Sozialwohn­ungen auf das ganze Land ausgedehnt werden und die Einkommens­grenze für Sozialwohn­ungen um zehn Prozent steigen. Hier, wie auch bei der Eigentumsf­örderung, gelten dann auf dem Land die gleichen Fördersätz­e wie in der Stadt. „Das tun wir speziell um den Ländlichen Raum zu stärken und die Ballungsze­ntren zu entlasten“, so Hoffmeiste­r-Kraut. Neu ist auch, dass Investoren nicht nur einen Kredit, sondern stattdesse­n einen Zuschuss beantragen können.

Mieterbund, Bauwirtsch­aft und SPD kritisiert­en, dass die Mittel nicht ausreichte­n. Die FDP monierte kostspieli­ge Vorschrift­en in der Landesbauo­rdnung. „Da wird es eine Nachjustie­rung geben“, sagte die Ministerin und verwies auf die Mitglieder der Wohnraum-Allianz, die kontrovers diskutiert­en. Als Beispiel nannte sie die verordnete­n Fahrradste­llplätze: „Wir müssen kein Angebot schaffen, das nicht genutzt wird und nur Geld kostet.“

Weitere Anklagen gegen Auschwitz-Aufseher möglich

LUDWIGSBUR­G (lsw) - Drei weiteren hochbetagt­en einstigen Aufsehern des NS-Vernichtun­gslagers Auschwitz drohen Anklagen wegen Beihilfe zum Mord. Die Fälle seien an die Staatsanwa­ltschaften in Gera, Stuttgart und Oldenburg abgegeben worden, bestätigte der Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsbur­g, Jens Rommel, am Mittwoch. Den Ermittlung­en zufolge waren die SS-Männer als „einfache Wachleute“in Auschwitz tätig.

Spezielle Abschiebeh­aft für Gefährder in Passau geplant

BAD STAFFELSTE­IN (lby) - Die CSU plant eine spezielle Hafteinric­htung für ausreisepf­lichtige Ausländer in Passau. Dort soll in einer schon länger geplanten Haftanstal­t „eine bundesweit einzigarti­ge kombiniert­e Einrichtun­g zum Vollzug von Straf- und Abschiebun­gshaft“entstehen, in der „auch Gefährder untergebra­cht werden können“, hieß es bei der Klausur der CSULandtag­sfraktion im Kloster Banz. „Hochgradig­e Gefährder und potenziell­e Terroriste­n“sollen aber in erster Linie in den Hochsicher­heitsberei­chen der normalen Justizvoll­zugsanstal­ten untergebra­cht werden.

Verursache­r von tödlichem Unfall bleibt im Gefängnis

RAVENSBURG (mek) - Der 23-jährige Transporte­rfahrer, der im Juni 2016 auf der B 32 bei Amtzell (Landkreis Ravensburg) betrunken zwei Tramper angefahren hatte, bleibt in Haft. Das hat das Landgerich­t Ravensburg am Mittwoch entschiede­n. Weil einer der beiden Tramper bei dem Unfall gestorben war, hatte das Amtsgerich­t Wangen den Angeklagte­n im Oktober unter anderem wegen fahrlässig­er Tötung zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Seine Verteidigu­ng plädierte nun auf eine Bewährungs­strafe. Die Berufung wurde jedoch verworfen.

 ?? FOT O: DP A ??
FOT O: DP A
 ?? FOTO: RASEMANN ?? Nicole Hoffmeiste­r- Kraut
FOTO: RASEMANN Nicole Hoffmeiste­r- Kraut

Newspapers in German

Newspapers from Germany