Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Winterkorn vor Untersuchu­ngsausschu­ss

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BERLIN (dpa) - Ein Technik-Freak, ein detailvers­essener Topmanager, der jede wichtige Entscheidu­ng selbst trifft. Das war das Image Martin Winterkorn­s – es holt den früheren VW-Konzernche­f immer noch ein. Denn auch fast eineinhalb Jahre nach seinem Rücktritt bleibt eine Schlüsself­rage im Abgasskand­al: Was wusste er wann von den Manipulati­onen? Oder ist es vorstellba­r, dass er nichts wusste?

Rückblick. Am 22. September 2015 veröffentl­icht Volkswagen eine kurze Videobotsc­haft Winterkorn­s. Vier Tage zuvor hatten US-Umweltbehö­rden gefälschte Abgasdaten bei Dieselauto­s bekannt gemacht. Mit holpriger Stimme und sichtlich angespannt verspricht der Manager „schonungsl­ose Aufklärung“. Und er spricht von „schlimmen Fehlern einiger weniger“. Das ist bis heute die VW-Lesart: Eine Gruppe von Ingenieure­n aus dem oberen und mittleren Management, aber unterhalb des Konzernvor­stands, war für die Manipulati­onen verantwort­lich. Trotz einiger Hinweise, dass Winterkorn doch früher als im Septem-

Italien wird 70 Prozent an Monte dei Paschi halten

ROM (dpa) - Im Falle einer Interventi­on bei der angeschlag­enen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) wird italienisc­he Staat 70 Prozent an dem Kreditinst­itut halten. Der Staat müsse am Ende insgesamt etwa sechs Milliarden Euro in die Bank investiere­n, sagte MPSVorstan­d Alessandro Falciai bei einer Anhörung im Senat in Rom. Zwei Milliarden Euro würden durch institutio­nelle Anleger beigesteue­rt. Die Europäisch­e Zentralban­k hatte einen Kapitalbed­arf in Höhe von 8,8 Milliarden Euro errechnet.

Bayer plant in den USA Acht-Milliarden-Investitio­n

NEW YORK (AFP) - Kurz vor dem Amtsantrit­t des neuen US-Präsidente­n Donald Trump hat auch der Chemiekonz­ern Bayer Milliarden­investitio­nen in den USA angekündig­t. Zusammen mit dem USSaatguth­ersteller Monsanto, den Bayer übernehmen will, werde der Konzern innerhalb der nächsten sechs Jahre mindestens acht Milliarden Dollar (7,5 Milliarden Euro) in die Forschung im Agrarberei­ch stecken, teilten beide Unternehme­n mit. Bayer-Chef Werner Baumann und sein Monsanto-Kollege Hugh Grant hatten eigenen Angaben zufolge zuletzt „sehr produktive“Gespräche geführt.

Markt für Gebrauchtw­agen 2016 kräftig gewachsen

BERLIN (dpa) - Mit der größeren Zahl an Auto-Neuzulassu­ngen ist im vergangene­n Jahr auch der Gebrauchtw­agenmarkt in Deutschlan­d gewachsen. Der Umsatz mit gebrauchte­n Personenwa­gen stieg nach den Daten der Deutschen Automobil Treuhand im Vorjahresv­ergleich um neun Prozent auf 84,6 Milliarden Euro. In Deutschlan­d wurden 2016 rund 3,35 Millionen Neuwagen zugelassen. ber 2015 Bescheid gewusst haben könnte – Beweise dafür gibt es bislang nicht. Am Tag nach dem Video trat er zurück: „Ich tue dies im Interesse des Unternehme­ns, obwohl ich mir keines Fehlverhal­tens bewusst bin.“Es ist bis heute die letzte öffentlich­e Äußerung Winterkorn­s zum gesamten Skandal. Das ändert sich nun. Heute will der Ex-VW-Chef vor dem AbgasUnter­suchungsau­sschuss des Bundestags aussagen. Das Gremium soll vor allem klären, seit wann die Regierung über Manipulati­onen Bescheid wusste und wie eng die Abstimmung mit der Autolobby war. In welchem Umfang sich Winterkorn äußern wird, bleibt abzuwarten. Es wird damit gerechnet, dass er zu einigen Fragen schweigt – etwa mit Verweis auf Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig. Diese prüft unter anderem den Verdacht der Marktmanip­ulation. Winterkorn, VW-Markenchef Herbert Diess und Ex-Finanzchef Hans Dieter Pötsch sollen im Herbst 2015 zu spät über die Folgen der Affäre informiert haben.

Rolls-Royce zahlt Millionen wegen Bestechung­saffäre

LONDON (AFP) - Zur Beilegung einer Bestechung­s- und Korruption­saffäre in mehreren Ländern hat sich der britische Motorenher­steller Rolls-Royce zu einer Zahlung von 671 Millionen Pfund (767 Millionen Euro) bereit erklärt. Ein britischer Richter segnete den Vergleich nun ab. Von der Summe gehen knapp 500 Millionen Pfund an Großbritan­nien, der Rest an Behörden in den USA und Brasilien. Rolls-Royce war vorgeworfe­n worden, über Mittelsmän­ner in China und Indonesien Schmiergel­der gezahlt zu haben.

HSBC will 1000 Jobs von London nach Paris verlegen

LONDON (AFP) - Wegen des geplanten EU-Austritts der Briten will die Großbank HSBC rund 1000 Arbeitsplä­tze aus London nach Paris verlegen. Die Jobs würden „in Zusammenha­ng mit dem Zugang zum EU-Binnenmark­t wahrschein­lich nach Frankreich umziehen“, sagte HSBC-Chef Stuart Gulliver am Mittwoch dem Sender Bloomberg Television. Betroffen sind demnach Mitarbeite­r des internatio­nalen Investment­bankings. Dieser Geschäftsz­weig sei vom britischen Ausstieg aus dem EUBinnenma­rkt besonders betroffen.

Tom-Tom kauft Start-up für autonomes Fahren

DEN HAAG (AFP) - Der niederländ­ische Navi-Hersteller Tom-Tom hat das auf Technologi­e für fahrerlose Autos spezialisi­erte deutsche Start-up Autonomos gekauft. Ziel sei es, bessere Anwendunge­n im Bereich des autonomen Fahrens zu entwickeln, teilte Tom-Tom am Mittwoch mit. Zum Kaufpreis oder anderen Details der Übernahme äußerten sich die Firmen nicht. Für Autonomos mit Sitz in Berlin arbeiten mehr als 30 Ingenieure in der Hauptstadt sowie in Frankfurt.

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FOTO: DPA Martin Winterkorn

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