Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Glanz und Gloria zum Gruppensie­g

Die Handballer schlagen Kroatien mit 28:21 und treffen im WM-Achtelfina­le auf Katar

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ROUEN (SID/sz) - Härtetest bestanden, Gruppensie­g gesichert: Die deutschen Handballer mit dem überragend­en Torhüter Andreas Wolff streben ihrer ersten WM-Medaille seit zehn Jahren entgegen. Die Mannschaft von Dagur Sigurdsson besiegte Angstgegne­r Kroatien nach ihrer besten Leistung im Turnier souverän mit 28:21 (13:9) und trifft nach dem fünften Sieg im fünften Spiel im Achtelfina­le am Sonntag in Paris auf Katar (18 Uhr/ handball.dkb.de).

Mit dem Vize-Weltmeiste­r haben die Deutschen noch eine Rechnung offen. Bei der WM 2015 scheiterte­n sie nach umstritten­en Schiedsric­hterEntsch­eidungen im Viertelfin­ale am katarische­n Gastgeber. Im OlympiaVie­rtelfinale in Rio siegte allerdings Deutschlan­d.

Bester Werfer des Europameis­ters beim ersten WM-Sieg gegen den EMDritten war Kreisläufe­r Patrick Wiencek mit sechs Toren. Mit dem Erfolg feierten auch die Joker Holger Glandorf und Hendrik Pekeler einen gelungenen WM-Einstand. Der Ex-Weltmeiste­r und der Europameis­ter waren von Sigurdsson nachnomini­ert worden. In der Startforma­tion vor 5582 Zuschauern in Rouen stand das Duo allerdings nicht. Dafür glänzten auf ihren Positionen andere Spieler. In der Abwehr war der Mittelbloc­k um Finn Lemke und Wiencek kaum zu überwinden, im rechten Rückraum war Häfner anfangs eine Klasse für sich. Dem Hannoveran­er gelangen die ersten vier Treffer seiner Mannschaft.

Die Kroaten um den Kieler Spielmache­r Domagoj Duvnjak verzweifel­ten an der deutschen 6:0-Deckung und dem bärenstark­en Wolff, der in der ersten Halbzeit 44 Prozent aller kroatische­n Würfe parierte. Die Bad Boys ließen von der 5. bis 17. Minute keinen Treffer des zweimalige­n Olympiasie­gers zu und verwandelt­en einen 1:3-Rückstand in eine 7:3-Führung.

Sigurdsson ballte an der Linie die Faust, sein kroatische­r Kollege Zeljko Babic nahm eine Auszeit. Immer wieder versuchte es Kroatien mit dem siebten Feldspiele­r als taktisches Mittel, allein: Es brachte wenig. Kreisläufe­r Pekeler durfte erstmals in der 18. Minute aufs Feld. Mit dem Tor zum 9:4 (19.) fügte er sich glänzend ein. Glandorf ersetzte in der 23. Minute Häfner. Trotz einiger Fehlwürfe des Flensburge­rs ging die DHB-Auswahl mit einer Vier-Tore-Führung in die Pause.

Danach verkleiner­te sich der Vorsprung zwar auf zwei Treffer (14:12/ 35.), doch auf Wolff und die Abwehr war weiter Verlass. Daher waren auch einige Fehlwürfe und technische Fehler im Angriff zu verschmerz­en. Als Wolff mit einem Traumpass auf Kapitän Uwe Gensheimer zum 18:13 vorlegte (44.), schien das Duell entschiede­n. Kroatien kämpfte sich noch einmal heran zum 20:22 (52.), doch die Deutschen behielten die Nerven.

Beste deutsche Werfer: Wiencek (Kiel/6), Häfner (Hannover/5), Gensheimer (Paris/4/1), Groetzki (RheinNecka­r Löwen/3), Fäth (Berlin/3), Pekeler (Rhein-Neckar Löwen/3), Kühn (Gummersbac­h/2), Drux (Berlin/1), Reichmann (Kielce/1).

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FOTO: DPA Bester deutscher Feldspiele­r gegen Kroatien: Patrick Wiencek überzeugt hinten und vorne und war mit sechs Toren auch bester Werfer.

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