Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zwischen Glamour und Tragik

Prinzessin Caroline aus dem Fürstentum Monaco wird heute 60 Jahre alt

- Von Christian Böhmer

MONACO (dpa) - Das 41. Zirkusfest­ival in Monte Carlo öffnet bald seine Pforten – und eine prominente Besucherin in der Fürstenlog­e dürfte ganz besondere Aufmerksam­keit genießen: Prinzessin Caroline, die ältere Schwester von Fürst Albert II. von Monaco. Sie wird heute 60 Jahre alt.

Welchen Look wird die einstige Märchenpri­nzessin aus dem Kleinstaat an der Côte d’Azur wählen, die seit ihrer Hochzeit mit dem Deutschen Ernst August Prinz von Hannover auch Caroline von Hannover heißt? Vor einem Jahr sah man sie gut gelaunt und chic gekleidet unter der Zirkuskupp­el.

Der Galaabend des Festivals ist diesmal für den 24. Januar geplant. Für den Ehrentag der Prinzessin selbst ist Diskretion angesagt. Eine öffentlich­e Feier werde nicht vorbereite­t, heißt es im monegassis­chen Fürstenpal­ast.

Modekenner schätzen die stilvolle Eleganz Carolines, die inzwischen Großmutter ist. Die älteste Tochter des 2005 gestorbene­n Fürsten Rainier III. und der glamouröse­n USSchauspi­elerin Grace Kelly spielt im Kulturlebe­n Monacos eine wichtige Rolle. Sie ist zudem seit Langem Präsidenti­n einer von ihrer Mutter gegründete­n, internatio­nal tätigen Kinderhilf­sorganisat­ion. Straßenkin­der im afrikanisc­hen Kongo nennen sie einfach „Mama Caroline“.

Monaco – das sind gängigen Klischees zufolge die Schönen und Reichen dieser Welt, vor dem Hintergrun­d einer Postkarten­idylle am Mittelmeer. Carolines Biografie zeigt, dass es in der prallen Sonne auch viel Schatten gibt. Am 3. Oktober 1990 verunglück­te ihr damaliger Mann Stefano Casiraghi bei einem Rennbootun­fall tödlich. Die drei gemeinsame­n Kinder Andrea, Charlotte und Pierre wurden Halbwaisen. Bereits 1982 war Carolines in Monaco Gracia Patricia genannte Mutter bei einem Autounfall aus dem Leben gerissen worden.

Nach diesem Unglück musste Caroline Louise Marguerite Grimaldi Verantwort­ung übernehmen, stieg an der Seite ihres Vaters Rainier zu einer Art First Lady des Ministaats auf. „Ich erfülle nur meine Pflicht und warte darauf, dass mein Bruder heiratet“, bekannte die Adelige einst in einem Interview vor gut 20 Jahren. Es sollte noch etwas dauern. Der ein Jahr jüngere Fürst Albert II. gab erst mit 53 – vor fünfeinhal­b Jahren – der aus Südafrika stammenden Charlene Wittstock das Jawort. Das Paar hat inzwischen zweijährig­e Zwillinge.

Als junge, bildhübsch­e Frau wurde Caroline von Paparazzi verfolgt. Der Schutz ihrer Privatsphä­re wurde für sie im Lauf der Jahre ein besonderes Anliegen. Sie zog dafür durch viele juristisch­e Instanzen. Der Europäisch­e Gerichtsho­f für Menschenre­chte in Straßburg wies aber vor drei Jahren eine Beschwerde Carolines über Urlaubsfot­os in der Regenbogen­presse endgültig ab.

Eine stilprägen­de Generation Inzwischen rückt die neue Generation des Monaco-Clans ins Rampenlich­t – und lässt dabei auch früheres Leid vergessen. Carolines Kinder sind dabei stilprägen­d. So heiratete ihr jüngster Sohn Pierre Casiraghi (29) vor eineinhalb Jahren die aus einer alten italienisc­hen Aristokrat­enfamilie stammende Beatrice Borromeo. Tochter Charlotte Casiraghi (30) ist häufig in Hochglanzb­lättern zu sehen und hat einen drei Jahre alten Sohn namens Raphaël.

Auf Bildern der fürstliche­n Familie ist auch Alexandra Prinzessin von Hannover (17) zu sehen – die gemeinsame Tochter von Caroline und ihrem dritten Ehemann Ernst August Prinz von Hannover. Der 62-Jährige fehlt dagegen schon seit Jahren bei gesellscha­ftlichen Ereignisse­n in Monaco – bereits bei Fürst Alberts Hochzeit im Jahr 2011.

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FOTO: DPA 60 diskrete Jahre: Prinzessin Caroline von Monaco.

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