Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
In Ebenweiler gibt’s für die Narren kein Halten mehr
Galgenweibla feiern 25-jähriges Bestehen – Gastzunft aus dem Kreis Esslingen dabei
EBENWEILER - So richtig närrisch ist es am Sonntagnachmittag in Ebenweiler gewesen. Die Narrenzunft Galgenweibla feierte mit rund 50 Narrenzünften und Musikgruppen ihr 25-jähriges Bestehen. Beim gestrigen Umzug waren zahlreiche Zuschauer auf den Beinen, um die Narren live zu sehen. Die wiederum hatten viel Spaß mit ihrem Publikum.
Nachdem die ortseigene Lumpenkapelle Galgenvögel den Büttel, die Galgenweibla sowie den Müller und sein Mühlengesindel in den närrischen Lauf einstimmten, durften auch die als Tiere verkleideten Kindergartenund Grundschulkinder den Weg bis zum Festzelt gehen. Darauf folgte, ebenfalls aus Ebenweiler, der Oberholzer Deifel. Wie auch sein Narrenspruch „Deifel jucket, d’Leit zucket“voraussagte, erschreckte er die Zuschauer am Wegesrand.
„Wir heißen alle Narren, die zu uns gekommen sind, herzlich willkommen. Wir werden sogar noch eine weitere Gruppe dazwischen drücken müssen,“tönte die Stimme der Gastgeber dann aus den Lautsprechern. Gemeint waren damit die Ursendorfer Narren, deren Germanengruppe
gleich noch ein Ständchen für die Zuschauer parat hatte.
Viele Hästräger, vor allem aus den naheliegenden Gemeinden, folgten der Einladung des Gastgebers und ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen. Der Narrenbund Neuhausen auf den Fildern nahm sogar den weiten Weg vom Landkreis Esslingen bis in den Landkreis Ravensburg
auf sich, um dem Ebenweiler Publikum seine schönen Masken zu präsentieren.
Mit viel Elan und körperlichem Einsatz lieferten sich die Narren vor dem Rathaus geradezu einen Wettkampf. Immer noch spektakulärer sollten die Darbietungen werden. Ungeschlagen blieben wohl die Altshausener Hexen mit ihrer sechsstöckigen Pyramide. Bei der Bauzemeckzunft aus Ostrach ging es ebenso sportlich zu. Nacheinander juckten sie über ihre Kameraden oder rollten über diese hinüber.
Die gute Laune wirkte dank des schönen Wetters so ansteckend, dass die Narrenzunft aus Staig spontan eine Polonaise tanzte. So sollten auch die niedrigen Temperaturen keine Spaßbremse sein und niemanden vom Schunkeln und Singen abhalten. Und wenn doch, dann scheuten die Narren keine Mühe, den Miesepeter wieder aufzumuntern und für sich und die Fasnet zu begeistern.
Weitere Fotos gibt es unter www.schwaebische.de