Kaymer startet gut

Deutschlands bester Golfer wird Vierter in Abu Dhabi

ABU DHABI (at) - Deutschlands bester Golfprofi Martin Kaymer (32) ist bei der Abu Dhabi Golf Championship mit Platz vier stark in die Saison gestartet, verpasste aber nach einem Einbruch auf den Back-Nine der Schlussrunde den Sieg. Den holte sich am Ende der Engländer Tommy Fleetwood mit insgesamt 271 Schlägen (17 unter Par). Kaymer lag noch bis zum achten Loch am Sonntag in Führung, nach drei Bogeys war er aus dem Rennen, am Ende fehlten zwei Schläge für Platz eins.

Kaymer spielte an den ersten beiden Turniertagen am Donnerstag und Freitag zwei starke 66er-Runden und übernahm mit zwölf Schlägen unter Par die Führung. Am Samstag verlor er etwas den Faden, die Putts wollten nicht mehr fallen, mit einer mäßigen Par-Runde von 72 Schlägen musste er die Führung dem Engländer Tyrrell Hatton überlassen. Auf der Schlussrunde fand Kaymer am Sonntag schnell wieder in die Spur. Nach Birdies auf den Löchern zwei, sechs, sieben und acht übernahm Deutschlands Topgolfer wieder die Führung. Dann kam jedoch der Einbruch. An der neun spielte Kaymer einen Annäherungsschlag zu lang und verpasste das Par. An der zehn ging er volles Risiko, wählte für den zweiten Schlag aus dem Rough das Holz 3 und landete weit rechts unter den Bäumen. Resultat war das nächste Bogey, die Führung war futsch. An Loch 13 verschob er noch einen kurzen Putt und verabschiedete sich aus dem spannenden Titelrennen. An der 18 zeigte Kaymer noch mal sein ganzes Können. Nach einem starken Abschlag hämmerte er den zweiten Ball mit dem Holz 3 aufs Grün und machte den Putt zum Eagle (zwei unter Par). Mit 273 Schlägen wurde es der geteilte vierte Platz (und 107 306 Euro Preisgeld) hinter dem Sieger Fleetwood sowie dem US-Star Dustin Johnson und Pablo Larrazabal (beide 272).

Kaymer schrieb trotz des verpassten Sieges ein weiteres Kapitel seiner erfolgreichen Abu-Dhabi-Geschichte. Hier hatte er 2008 den ersten Sieg seiner Karriere auf der European Tour gefeiert, auch 2010 und 2011 triumphierte er am Golf von Persien. 2015 erlebte er hier aber auch einen rabenschwarzen Tag: Kaymer hatte auf der Schlussrunde schon zehn Schläge Vorsprung und wurde nach teilweise krassen Fehlern nur Dritter, eine Niederlage, an der er lange zu knabbern hatte.