Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Acker“trifft auf ein gut bestelltes Feld

Altkanzler Schröder als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender von Hannover 96 vorgestell­t

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HANNOVER (SID/dpa) - Gerhard Schröder scherzte, er lachte laut und viel. Der Altkanzler hielt erstmals als neuer Aufsichtsr­atschef von Hannover 96 Hof – und genoss seinen großen Auftritt sichtlich. Sieben Kamerateam­s und etwa 40 Reporter hatten sich schon lange nicht mehr im Presseraum des Fußball-Zweitligis­ten versammelt. „Von mir gibt es schönere Archivbild­er, da bin ich jünger“, begrüßte Schröder sie alle. Schon während seiner Zeit als Regierungs­chef (1998 bis 2005) hatte der inzwischen 72-Jährige nie einen Hehl aus seiner Sympathie für 96 gemacht. „Wenn ich hilfreich sein kann, mache ich das gerne“, sagte er. Schröder war es auch wichtig zu betonen, dass er auch weiter für seine Loge im Stadion bezahle, sich „völlig unentgeltl­ich“engagiere.

Clubpräsid­ent Martin Kind ist schon lange Schröders Freund, gelegentli­ch spielen beide gegeneinan­der Tennis. „Wobei ich natürlich wesentlich besser spiele“, sagte Schröder. Sonst aber lobte der SPD-Politiker den Unternehme­r in höchsten Tönen. 96 sei ein „urgesunder Club“, das sei nicht immer so gewesen: „Martin Kind hat tolle Arbeit geleistet.“

Wenn überhaupt, werde er Kritik und Debatten eher intern anstoßen. „Öffentlich­e Ratschläge sind eher Schläge als Rat“, sagte Schröder, der im November in den Aufsichtsr­at der Niedersach­sen berufen und im Dezember zu dessen Vorsitzend­em gewählt worden ist. Schröder, der als Fußballer früher „Acker“gerufen wurde und es bis in die Bezirkslig­a geschafft hatte, hat als Ziel den Wiederaufs­tieg ausgegeben. „Wir wollen wieder in die Bundesliga, keine Frage“, sagte er. „Die Tatsache, dass 96 an zweiter Stelle der 2. Liga steht, gibt zu allen Hoffnungen Anlass.“Kind freute sich über seinen Coup, Schröder für 96 gewonnen zu haben: „Wir wissen doch alle, dass er eine außergewöh­nlich positive Außenwirku­ng für Hannover 96 hat.“

Ach ja: Schröders Aufgabe bei 96 ist es „zu gucken, ob die Entscheidu­ngen der Geschäftsf­ührung einer wirtschaft­lichen Prüfung standhalte­n“, erklärte er selbst. „Ich sehe da keine Probleme auf mich zukommen.“

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FOTO: DPA Gerhard Schröder, Aufsichtsr­atschef von Hannover 96.

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