Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Landeselternbeirat kritisiert Sparkurs in der Bildungspolitik
STUTTGART (ch) - Der Landeselternbeirat fordert die Regierung dazu auf, ihren Sparkurs in der Bildungspolitik zu beenden und auf den Lehrermangel zu reagieren. Der Pflichtunterricht sei nicht mehr sichergestellt, sagte Landeschef Carsten Rees am Donnerstag in Stuttgart. Es sei eine Lüge, dass die Landesregierung kein Geld für Bildung habe. „Die Wahrheit ist, dass sie kein Geld ausgeben will“, so Rees. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wies den Vorwurf von sich. Zum Thema Unterrichtsversorgung
Polizei zerschlägt Drogenbande in Konstanz
KONSTANZ (lsw) - Ermittlern ist im Raum Konstanz ein Schlag gegen eine international agierende Drogenbande gelungen. Bei mehreren Aktionen wurden in den vergangenen Monaten insgesamt 30 Verdächtige festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Konstanz am Donnerstag bilanzierte. Sie sollen überwiegend im Raum Konstanz und Singen gewohnt haben. Die Polizei stellte 9,1 Kilogramm Kokain sicher sowie 300 Gramm Heroin im Gesamtwert von etwa 720 000 Euro. Gegen 16 Personen wurden bereits mehrjährige Freiheitsstrafen ausgesprochen. Laut Staatsanwaltschaft soll es sich um Mitglieder einer Bande handeln, die in mehreren Ländern operiert und in großen Mengen Kokain von Südamerika nach Europa schmuggelt. In den süddeutschen Raum gelangten die Drogen im Magen von sogenannten Bodypackern. Nach dem Weiterverkauf floss ein Teil des Erlöses an einen im Ausland sitzenden Organisator. Auf die Spur der Bande hatten die Ermittler zwei Tatverdächtige gebracht, die bereits im April 2015 wegen Körperschmuggels von Kokain festgenommen worden waren.
22-Jähriger stellt sich nach sexuellen Attacken
KARLSRUHE (lsw) - Nach mehreren sexuellen Attacken auf Frauen in Karlsruhe hat sich ein junger Mann bei der Polizei gestellt. Der 22 Jahre alte Student habe sich am Donnerstag zusammen mit einem Anwalt gemeldet, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Zuvor war ein Bild aus der Überwachungskamera einer Straßenbahn veröffentlicht worden, das den mutmaßlichen Angreifer zeigt. Die Ermittler gehen davon aus, dass er für fünf Attacken auf Frauen verantwortlich ist. Vier davon ereigneten sich im Januar, eine schon Anfang Dezember. Die Frauen konnten sich jeweils losreißen und weglaufen. Der 22-Jährige sei festgenommen worden und mache von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, teilten die Behörden weiter mit. Am Freitag soll entschieden werden, ob ein Haftbefehl beantragt wird. Bis dahin bleibe der Mann in Gewahrsam. merkte sie an, dass es trotz vorhandener Mittel an einigen Orten an Bewerbern fehle.
Rees warf der Ministerin vor, keine validen Erhebungen zum Unterrichtsausfall zu haben. Statistiken zu Lehrerstellen seien indes schöngerechnet: „Da werden Lehrer gezählt, die nie vor der Klasse stehen, sondern in der Verwaltung arbeiten.“Eisenmann nannte den Vorwurf eine „Unterstellung“. Das Verhältnis zur Kultusministerin bezeichnet Rees als „weitgehend korrekt“, jedoch sei der Ton seit ihrem Vorgänger Andreas Stoch (SPD) „deutlich ruppiger“geworden. Weiter forderte der Beirat, die Ausbildung für Sonderpädagogen zu erweitern. Für inklusive Kinder müssten Assistenzen bereitgestellt werden. Dies sei vor allem beim Besuch von Ganztagsschulen nicht gewährleistet. Ende März wird ein neuer Landeselternbeirat gewählt. Man werde dann überlegen, sich an öffentlichen Protestaktionen zu beteiligen.
Mordanklage gegen A7-Steinewerfer
ELLWANGEN (lsw) - Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat Anklage gegen den mutmaßlichen Steinewerfer von der Autobahn 7 erhoben. Der 37-Jährige soll im vergangenen September einen großen Pflasterstein von einer Brücke bei Giengen an der Brenz (Landkreis Heidenheim) auf die Fahrbahn geworfen haben – das Auto einer Familie fuhr gegen den Stein, Vater, Mutter und zwei Kinder wurden schwer verletzt. Die Anklage laute auf versuchten Mord in vier Fällen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Aus für Zirkusse mit Wildtieren in Stuttgart
STUTTGART (lsw) - Aus für Löwen, Elefanten und Giraffen: Vom 1. April 2019 an dürfen Zirkusse mit Wildtieren nicht mehr in Stuttgart auftreten. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt erweiterte am Donnerstag das seit 2011 geltende Verbot auch auf den Cannstatter Wasen. Nur dort konnten noch Wildtiere auftreten. Diese Ausnahmeregelung gibt es künftig nicht mehr. Auch Städte wie Ulm und Heilbronn hatten Zirkusse mit Wildtieren bereits verbannt.
Viele Mittelständler beschäftigen Flüchtlinge
STUTTGART (lsw) - Jeder sechste Mittelständler im Südwesten beschäftigt Flüchtlinge. 58 Prozent wären grundsätzlich bereit dazu. Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsberatung Ernst & Young hervor. Dabei rechnet jeder zweite Mittelständler (45 Prozent) im Südwesten damit, dass die Einstellung von Flüchtlingen erheblich oder zumindest ein wenig dazu beitragen könnte, den Fachkräftemangel zu mildern. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU, Foto: Rasemann) findet das Engagement der Betriebe nicht überraschend. „Die mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“, sagte sie am Donnerstag.