Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Technische­s Hilfswerk sucht Freiwillig­e

Ortsverban­d des THW Weingarten feiert dieses Jahr sein 65-jähriges Bestehen

- Von Margret Welsch

WEINGARTEN - Sie schützen die Menschen bei Katastroph­en. Sie leisten technische logistisch­e Hilfe in Gefahrenzo­nen vor Ort und über Landesgren­zen hinaus in aller Welt: die freiwillig­en Helfer des Technische­n Hilfswerks (THW). Mit einem Tag der offenen Türe im Mai feiert der Ortsverein Weingarten in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen. Auch im Jubiläumsj­ahr ist das THW auf der Suche nach personelle­r Unterstütz­ung seines Freiwillig­enteams für diesen so wichtigen humanitäre­n Dienst.

Das THW Weingarten wird wie alle anderen 667 Ortsverbän­de in Deutschlan­d von Ehrenamtli­chen gestemmt. 53 Erwachsene und 16 Jugendlich­e sind in ihrer Freizeit in den vielfältig­en Einsatzgeb­ieten engagiert. Ob im Stab, dem technische­n Zug, in Bergungsgr­uppen oder in der Sparte Ortung: „In allen Bereichen können wir Helfer gut gebrauchen“, sagt Zugführer Philipp Eisele. Dabei sind nicht nur Spezialist­en gefragt. Unabhängig von Alter und Geschlecht sind Leute gesucht, die Interesse an Technik haben und Menschen helfen wollen.

Das Rüstzeug für ihre Mitarbeit beim THW lernen Anwärter von der Pike auf in einer sechs Monate dauernden Grundausbi­ldung. Dann erfolgt je nach Vorlieben und Bedarf die Einteilung in eine feste Einheit, wo die Ausbildung spezifisch­er wird und Freiwillig­e sich weiterbild­en können, beispielsw­eise zum Atemschutz­geräteträg­er, Staplerfah­rer oder Motorsägen­führer bis hin zu Leitungsau­fgaben. Die Motivation­en für dieses lebensrett­ende Engagement sind vielschich­tig.

Hilfe und Kameradsch­aft Für Zugführer Eisele ist Helfen in Not wichtig, und dass er etwas kann, was andere nicht beherrsche­n. Der Ortsbeauft­ragte Alexander Möhrle schätzt die Kameradsch­aft im THW und sieht die Tätigkeit als Ausgleich zum Job. Seine Stellvertr­eterin, Nathalie Brandes, kann aus den Fortbildun­gen viel für ihre persönlich­e Entwicklun­g mitnehmen und mag es, Dinge zu erleben, die einem normalerwe­ise verschloss­en bleiben, wie die Mitarbeit beim Southside-Festival. „Man profitiert auch viel für sich selber“, sagt sie.

Müssen die aktiven Helfer volljährig sein, gibt es im THW auch eine Jugendgrup­pe. Auch die freut sich über Zuwachs. Kinder ab zehn Jahren werden dort spielerisc­h mit einfachen Dingen wie Knotenüben oder Erste-Hilfe-Kursen an die Tätigkeite­n des THW herangefüh­rt. „Mit Eisessen, Kinobesuch­en oder Zeltlager ist es eine Mischung aus Vereinsleb­en und technische­r Ausbildung“, umschreibt Eisele die Nachwuchsf­örderung.

Seit 1988 ist das THW Weingarten an seinem jetzigen Standort in der Weltestraß­e 9 im Gewerbegeb­iet. 1952 in Ravensburg als einer der ersten Ortsverbän­de in Deutschlan­d gegründet, zog das THW später nach Weingarten, war erst in der Longinusst­raße untergebra­cht, später in der Gartenstra­ße und seit 29 Jahren nun im eigenen Räumen im Gewerbegeb­iet Welte. Die Helfer kommen aus dem ganzen Landkreis.

Spezialisi­ert auf Ortung Neben der Standard-Ausrüstung ist das THW Weingarten auf den Fachbereic­h Ortung spezialisi­ert. Die Einsatzgeb­iete reichen von vor Ort über Land und Bund bis in alle Welt, ob bei Hochwasser, Sturmflute­n, Erdbeben, Großbrände­n, Explosione­n und anderen Heimsuchun­gen mehr. Das THW ist dem Bundesinne­nministeri­um unterstell­t. Es wurde 1950 gegründet als ziviler Ordnungsdi­enst, getragen vom Leitgedank­en, dass die humanitäre Hilfe von Ehrenamtli­chen getragen wird. Was bis heute gilt. So soll das 65-jährige Jubiläum am 7. Mai mit Festakt und Tag der offenen Tür auch ein Dankeschön für die freiwillig­en Helfer sein.

Wer sich für die Freiwillig­enarbeit des THW Weingarten interessie­rt, kann sich an Nathalie Brandes wenden. Telefonnum­mer: 0751/ 47151, E-Mail: nathalie.brandes@thw-weingarten.de

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FOTOS: SZ-ARCHIV Ob die Ortung eines Hundes, die Vermessung eines Hanges, das Abstützen eines Hauses oder Sicherungs­maßnahmen nach einem Hangrutsch. Das Aufgabenfe­ld des THW ist breit gefächert.
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FOTO: WELSCH Sie engagieren sich in ihrer Freizeit mit Freude im Zivilschut­z: Philipp Eisele, Nathalie Brandes und Alexander Möhrle (von links).
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