Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Verrückte E-Welt
Ärzte warnen: E-Zigaretten sollten nicht in der Gegenwart von Kindern geraucht werden. Gesund sei der Dampf der Ersatzzigaretten ganz und gar nicht – im Gegenteil. Eine Reihe umweltbewusster Menschen gibt sich jetzt überrascht und führt sich hinters Licht geführt. Schließlich habe man alles richtig machen wollen und sei bewusst auf den E-Zug aufgesprungen.
In einer Zeit, in der E-Autos dampfende Spritschlucker verdrängen und den Klimawandel eindämmen sollen, sei man davon ausgegangen, dass auch E-Zigaretten eine weltverbessernde Wirkung hätten. E-Zigaretten als Alternative zum E-Auto – das sei bisher auch eine gute Entscheidung für den Geldbeutel gewesen. Experten untersuchen jetzt, ob sich der nur langsam wachsende Absatz von E-Autos durch diese Kaufstrategie erklären lässt.
Menschen, die das „E“mit einer durchweg positiven Bedeutung aufgeladen haben, könnten übrigens auch hoffnungsvoll Neuverträge bei E-Plus abgeschlossen haben. Elektrofachmärkte melden zudem eine wachsende Nachfrage nach Elektronischer Musik – nur gewichtige E-Musik kann vom Trend nach mehr „E“überraschenderweise nicht profitieren.
Große Sorgen bereitet der E-Hype übrigens den sozialen Netzwerken: Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in fünf Jahren Facebook, WhatsApp und Co komplett out sein werden – aus dem grauen Arbeitsleben auferstehen und unseren Alltag prägen wird demnächst nämlich wieder die E-Mail. Genauso wie das Emaille-Geschirr aus Großmutters Zeiten. (dtp)