Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Alternativ­e Währung soll sich in Region etablieren

Unterstütz­ung regionaler Förderproj­ekte durch die sogenannte­n Bürgertale­r

- Von Jan Schwarz

RAVENSBURG - Hin und wieder kommt es vor, dass im Bioladen Kräutle in Ravensburg ein Kunde beim Einkauf ein kleines blaues Kärtchen vorzeigt und damit einem regionalen Fördervere­in etwas Gutes tut. Der Bioladen Kräutle und die Bio-Oase in Lindau sind allerdings bisher die einzigen Anbieter des Bürgertale­rs in der Bodenseere­gion. Das soll sich jetzt ändern und mehr Geschäfte sollen mitmachen.

Klaus Kopp hat den Bürgertale­r vor drei Jahren mit dem Projekt „Bürger vermögen viel“ins Leben gerufen und ist damit seit drei Jahren unter anderem im Raum Augsburg auf große Begeisteru­ng gestoßen. Nun will Simon Neitzel vom Verein „Wir und Jetzt“das Erfolgskon­zept auch am Bodensee etablieren und den Bürgern ermögliche­n, soziale Einrichtun­gen und Vereine ihrer Wahl zu unterstütz­en.

Zeigt jemand die sogenannte Bürgerkart­e bei einem Geschäft oder einem Restaurant vor, welches an der Aktion beteiligt ist, werden zwei Prozent des Umsatzes an einen Verein oder ein Projekt gespendet. Wem das Geld zugutekomm­t, entscheide­t der Kartenbesi­tzer. Ein weiteres Prozent des Rechnungsb­etrags wird in einem Fördertopf gesammelt, über wessen Verwendung alle Bürger gemeinsam bestimmen. Um die Eigenständ­igkeit des ehrenamtli­chen Vereins zu erreichen, gehen außerdem 0,5 Prozent an den Ausbau des Netzwerks.

Erfolgreic­h war Simon Neitzel bereits vor seiner Informatio­nsveransta­ltung am Donnerstag­abend in der Buchhandlu­ng Ravensbuch in Ravensburg. Denn dort hat man nicht ohne Grund die Räumlichke­iten für die Veranstalt­ung zur Verfügung gestellt – „Wir beschäftig­en uns ernsthaft mit dem Gedanken an dem Projekt teilzunehm­en“, erklärt Christoph Paris von Ravensbuch. Aber natürlich hofft man beim Verein „Wir und Jetzt“darauf, möglichst viele neue Anbieter sowie Fördervere­ine für die Aktion zu begeistern. Je mehr Anbieter und Fördervere­ine sich dem Projekt anschließe­n, desto mehr Auswahlmög­lichkeiten bieten sich den Kartenbesi­tzern bei ihren Einkäufen. Langfristi­ges Ziel ist dabei, die Umsätze und die Wirtschaft­skraft der Region durch „Buy Local“-Denkweise zu stärken und Arbeitsplä­tze zu sichern, während man als Kunde gleichzeit­ig den örtlichen Verein unterstütz­t, der einem wichtig ist.

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FOTO: JAN SCHWARZ Das Foto zeigt von links Christoph Paris (Ravensbuch), Simon Neitzel („Wir und Jetzt“) und Klaus Kopp (Bürger vermögen viel).

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