Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Einige Straßen müssen saniert werden
Ortsbaumeister berichtet über die Straßenschäden rund um Horgenzell
HORGENZELL - Innerorts sind die Horgenzeller Straßen weitgehend in gutem Zustand. Ganz anders sieht es zwischen den Ortschaften aus: Die Straßen über Land machen vielerorts Probleme. Denn für die heutigen Belastungen sind sie nicht ausgelegt. Das hat Ralf Erath am Dienstag dem Gemeinderat berichtet. Der Horgenzeller Ortsbaumeister hat den Räten den Zustand von 115 Kilometer Gemeindestraßen vorgestellt.
Schäden, die sofort behoben werden sollten, gab es auf insgesamt drei Kilometern Straßenlänge. Auf 14 Kilometern Länge hat das beauftragte Ingenieurbüro Mayer aus Böblingen Schäden gefunden, die beobachtet und mittelfristig behoben werden müssen. Für die Sanierung hat Erath den Räten zwei Varianten vorgestellt. Würde nur oberflächlich die Asphaltdecke saniert, würde das für die Sofort-Reparaturen 490 000 Euro und für die mittelfristigen Sanierungen 2,5 Millionen Euro kosten.
Der Belastung nicht gewachsen Wenn die beschädigten Straßen ausgebaut würden und auch der Unterbau erneuert würden, fielen deutlich höhere Kosten an: Die Sofort-Sanierungen würde sich dann auf 980 000 Euro belaufen, die mittelfristigen Ausbauten auf rund fünf Millionen Euro. Aus bautechnischer Sicht sei die teurere Variante zu empfehlen, sagte der Ortsbaumeister. Denn die Straßen könnten die anfallenden Lasten anders kaum tragen.
Von einem verbindlichen Investitionsplan hat Erath den Räten jedoch abgeraten. Er plädierte dafür, jeweils im Einzelfall zu entscheiden und Gelegenheit wie den Bau von Gas- oder Stromleitungen einzubeziehen. In den vergangenen Jahren habe die Gemeinde im Schnitt 200 000 Euro pro Jahr für den Straßenbau eingeplant. Mindestens so viel Geld sollte auch weiterhin jährlich zur Verfügung gestellt werden, regte Erath an.
Bisher nur geflickt Gemeinderat Josef Bentele würde lieber einiges mehr in den Straßenbau investieren. „Man hat in der Vergangenheit immer nur geflickt“, sagte er. „Können wir nicht jetzt einen gewissen Aufwand treiben – und haben dann mal einige Jahre Ruhe?“Größere Straßenverbesserungen könne man auch als Einzelmaßnahme im Haushalt einstellen, sagte der Ortsbaumeister. Bürgermeister Volker Restle erinnerte daran, dass beim Straßenausbau nicht nur der Faktor Geld eine Rolle spiele: Um Straßen zu verbreitern, brauche man auch die Bereitschaft der Anlieger.