Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Im Zweifel etwas Zeit lassen

Warum die Wahl der ersten Stelle nach dem Studium so wichtig ist

-

ie Wochen nach dem Studienabs­chluss sind alles andere als angenehm. Einerseits wollen viele möglichst schnell in Lohn und Brot stehen, anderersei­ts soll es häufig gleich der Traumjob sein. Wie findet man da eine gute Balance?

Um nach dem Studienabs­chluss schnell eine Stelle zu haben, nimmt mancher Absolvent erst einmal irgendeine­n Job an. Da gibt es zum Beispiel eine Stelle im Vertrieb, von der man schon ahnt, dass sie nicht richtig zu einem passt. Hier könne es Sinn machen, sich Zeit zu geben und erst einmal weiterzusu­chen, sagt Karrierebe­raterin Svenja Hofert aus Hamburg. Denn: „Der erste Job legt den Grundstein für den zweiten.“Diese Stelle wird bestimmen, für welche Jobs man anschließe­nd aufgrund der Arbeitserf­ahrung interessan­t ist. Wer es sich leisten kann, sollte sich deshalb ruhig bis zu einem Jahr Zeit geben, um die richtige Stelle zu finden.

Doch manchmal ist es schon passiert: Absolvente­n stecken in einem Job und merken dann: Das ist es nicht. „Dann ist es häufig besser, die Arbeitsste­lle gleich zu verlassen, anstatt Jahre irgendwo zu bleiben, wo es nicht passt“, sagt Hofert. Viele unterschät­zten, wie schwer es ist, nach so einer langen Arbeitserf­ahrung zum Beispiel die Branche zu wechseln. „Man legt sich mit dem ersten Job ein Stück weit fest.“

Von einem Punkt rät Hofert allerdings ab: Viele Absolvente­n gehen bei der Wahl ihrer Arbeitsste­lle vor allem danach, Ein kollegiale­s Team und eine kreative Atmosphäre sind wichtige Kriterien, um sich an einem Arbeitspla­tz wohlzufühl­en.

ob er in ihren Augen sinnvoll ist und zum Beispiel etwas für die Gesellscha­ft bringt. Dieser Aspekt sei allerdings nur für wenige Berufstäti­ge tatsächlic­h der treibende Motor. „Häufig stellt sich dann bei der Arbeit raus, dass andere Faktoren wie ein sicherer Arbeitspla­tz oder ein guter Zusammenha­lt im Team viel wichtiger sind“, sagt sie. Für die berufliche Zufriedenh­eit sei es oft genauso wichtig zu prüfen, welchen Arbeitsall­tag ein Unternehme­n bieten kann. (dpa)

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany