Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Leserbrief
Zum Bericht „Ergebnisse von Probebohrungen bleiben geheim“(SZ vom 26. Januar)
„Geheimniskrämerei verunsichert Bevölkerung“
Da ist es wieder, dieses ungute Gefühl, als Bürger nicht ernst genommen oder gar für dumm verkauft zu werden. Auf dem Schuler-Areal gibt es Altlasten „in nicht nennenswerter Konzentration“. Das Fachbüro aus Heidelberg spricht von „insgesamt nur geringen Bodenbelastungen“, und „harmlosen Werten“. Laut Landratsamt „zeichnen sich keine allzu großen Probleme ab“. Warum, fragt sich der Weingartener, wird aus den Bohrungsergebnissen eine Geheimniskrämerei gemacht? Gerade durch so ein unoffenes, vielleicht auch unehrliches Verhalten der Behörden wird die Bevölkerung verunsichert. Die öffentliche Wasserversorgung obliegt der Gemeinde als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Und da will man uns weismachen, dass die Stadt keine Kenntnis vom Inhalt der Untersuchungen hat? Wie will sie denn uns Bürgern ein sauberes Trink- und Grundwasser garantieren? Für mich ist doch wichtig, ob ich unbesorgt unser Wasser trinken kann oder ob damit gesundheitliche Gefahren verbunden sind. Dies zu erfahren, ist mein Recht, auch wenn es derzeit nur vorläufige Werte gibt. Darüber hinaus erwarte ich, dass Bodenbelastungen mit eindeutigen Werten angegeben und nicht mit schwammigen Floskeln umschrieben werden. Es gibt deutsche und europäische Grenzwerte für bestimmte Bodenbelastungen. Was spricht dagegen, die zulässigen und die nun festgestellten Werte darzustellen? Michael Mistele, Weingarten