Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Olympiaheld Toba wollte aufhören
Ulmer retten durch furiosen Endspurt ihre Siegesserie
WIESBADEN (sz) -Bei den Olympischen Spielen 2016 wurde Kunstturner Andreas Toba zum „Hero de Janeiro“, als er trotz eines erlittenen Kreuzbandrisses weiterturnte. Im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“offenbart er, dass er danach über seinen Rücktritt nachgedacht hat.
ULM - Bereits vor dem Spitzenspiel der Ulmer Basketballer gegen das Überraschungsteam aus Bayreuth mussten die Hausherren und dessen Fans den ersten Rückschlag hinnehmen. „Unsere Cheerleader können heute leider nicht in der Arena sein, sie versuchen sich für die deutschen Meisterschaften zu qualifizieren“, verkündete Hallensprecher Marc Herrmann. Und obwohl der Tabellenführer seit beinahe acht Monaten in der BBL ungeschlagen war, 18 Siege am Stück feierte und die Ausgangslage damit nicht eindeutiger hätte sein können, schienen die fehlenden Anfeuerungen durch die Mädels die Spieler von Trainer Thorsten Leibenath zunächst zu bremsen.
Die Bayreuther erwischten den besseren Start und zogen nach acht Minuten auf 24:13 davon. Ulm hatte in einer Phase, in der wenig DreiPunkte-Würfe ihr Ziel fanden, vor allem Glück, dass die Schützen sicher von der Freiwurflinie agierten. „Im ersten Viertel hat Bayreuth traumwandlerisch getroffen und vielleicht haben auch die harten Partien der letzten Wochen an unserem Energielevel gezehrt“, sagte Trainer Thorsten Leibenath mit Verweis auf die vielen Spiele im Europokal zuletzt.
So kam die in der Bundesliga bisher immer zuverlässig funktionierende Ulmer Punktemaschine in den ersten drei Vierteln der Partie nicht so recht auf auf Touren. Doch auch die Bayreuther konnten sich nicht absetzen und so blieb es eine ausgeglichene, hart umkämpfte Partie. Bei den Ulmern war es vor allem Raymar Morgan, der immer wieder aufdrehte und am Ende 21 Punkte schaffte – davon 19 nach 30 Minuten.
Mit einem 60:60 ging es in das letzte Viertel, doch Hallensprecher Hermann hatte noch ein Motivations-Ass im Ärmel: „Unsere Cheerleader sind auf dem ersten Platz gelandet“, verkündeter. Scheinbar angestachelt, drehten die Ulmer nun auf, nahmen die Würfe aus allen Positionen, trafen durch Chris Babb mehrere Deier in Folge und kamen durch einen furiosen Schlussspurt noch zu einem deutlichen 90:70 (38:39) Sieg. „Das war schon beeindruckend. Dass meine Spieler das mit den Cheerleadern mitbekommen haben, würde mich allerdings wundern, aber anscheinend können wir nur gemeinsam gewinnen“, so Leibenath.
Beste Werfer Ulm: Morgan (21 Punkte), Babb (20); Dreierschütze: Babb (4/6), Butler (3/5); Rebounder: Morgan (9), Rubit (6), Babb (6).