Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Daimler-Betriebsrat fordert Motor-Zusagen
STUTTGART (dpa) - Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht hat im Zuge der Umstellung auf Elektromobilität feste Zusagen für die Fertigung von Motoren gefordert. „Nur in einem solchen verlässlichen Rahmen werden Kollegen die tiefgreifenden Veränderungen, die vor uns liegen, engagiert mitgehen“, sagte Brecht am Sonntag. „Das verlangt seitens des Unternehmens Zusagen für Investitionen, Entwicklungs- und Fertigungsumfänge.“
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte mit Aussagen am Freitag vor Finanzanalysten die Arbeitnehmervertreter aufgeschreckt: „Wir werden jede Möglichkeit zur Reduktion so früh wie möglich nutzen“, sagte er mit Blick auf die Fertigung von Verbrennungsmotoren. „Das heißt, wir haben die Verantwortung, die Zukunft der Leute an Bord zu sichern, aber wir sehen keine Verantwortung, die Arbeitsplätze an Bord zu sichern.“Sprich Zetsche will keine Mitarbeiter entlassen, aber nicht garantieren, dass im Zeitalter
Dobrindt: Neuer Bahnchef steht in Kürze fest
BERLIN (dpa) - Über die Nachfolge des überraschend zurückgetretenen Vorstandschefs der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, wird nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Kürze entschieden. Allerdings nicht schon an diesem Montag, sagte der CSU-Politiker am Sonntag in München mit Blick auf eine Sitzung der Parteivorsitzenden der großen Koalition an diesem Tag in München. „Wir arbeiten natürlich täglich daran und suchen nach einer entsprechenden Personallösung. Es wird in Kürze soweit sein“, betonte Dobrindt. Aber: „Das steht nicht für heute und nicht für morgen an.“
BMW sieht keinen Anlass für Standortdebatten
TUTZING (dpa) - Der Autokonzern BMW sieht noch keinen Grund für Konsequenzen aus dem geplanten Brexit oder den von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzöllen. „Wir führen keine Debatte über eine Verlagerung oder Schließung eines Standorts“, sagte Thomas Becker, Leiter für Politik und Außenbeziehungen bei BMW, am Samstag im bayerischen Tutzing. „Wir haben kein Anlass, in Extremszenarien zu denken.“
Abgas-Skandal: Deutscher Großkunde verklagt VW
BREMERHAVEN (dpa) - Erstmals hat ein deutscher Großkunde im Abgas-Skandal Klage gegen Volkswagen eingereicht. Der Fischverarbeiter Deutsche See fordert von VW 11,9 Millionen Euro Schadenersatz, wie ein Deutsche-See-Sprecher am Sonntag sagte. Das Unternehmen hatte den Schritt bereits im Sommer angekündigt. Nun habe das Unternehmen am Landgericht Braunschweig wegen arglistiger Täuschung Klage erhoben, bestätigte der Sprecher. Bei der Deutschen See sind nach Unternehmensangaben 500 Autos von den Abgasmanipulationen betroffen. von Elektromotoren noch genauso viele Mitarbeiter bei Daimler arbeiten
Der Betriebsratschef von Daimlers Motorenwerk im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim, Wolfgang Nieke, hatte das angesichts der hohen Auslastung im Werk kritisiert: „Vor diesem Hintergrund sehe ich nicht, wie der Vorstand so früh wie möglich die Beschäftigung reduzieren will“, sagte Nieke den „Stuttgarter Nachrichten“. Dort dringt der Betriebsrat seit Monaten auf Zusagen für die Fertigung für das Werk und will etwa die Batterieproduktion nach Stuttgart holen, die bislang ausschließlich im sächsischen Kamenz gefertigt werden. Nieke warnte davor, Arbeitsplätze in Untertürkheim anzutasten: „Nach den heutigen Planungen des Unternehmens werden wir auch 2025 noch die Kapazitäten für Motoren und Getriebe auslasten“, sagte er. Sollte das nicht der Fall sein, sei zu allererst der Aufbau eines neuen Motorenwerkes im polnischen Jawor zu überprüfen.
Merkel fordert EU-Vertrag mit Ländern Südamerikas
BERLIN (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt sich für ein Freihandelsabkommen zwischen südamerikanischen Staaten und der Europäischen Union ein. Sie sei „sehr erfreut, dass Bewegung in die Mercosur-Länder gekommen“sei, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast am Samstag. „Wir sind grundsätzlich für internationale Handelsbeziehungen“, betonte sie. Gleichzeitig räumte sie ein, dass der Bereich Landwirtschaft schwierig sei. Die Mercosur-Länder fordern bei den schon seit Jahren andauernden Bemühungen eine Öffnung der EU für ihre Agrarexporte.
Embraer will Transportjet in Europa verkaufen
SÃO PAULO (dpa) - Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer will mit seiner Transportmaschine KC-390 bei der Bundeswehr landen. „Wir hoffen auf einen Markteintritt in Deutschland mit der KC-390“, sagte Embraer-Chef Paulo Silva. „Ich bin mir sicher, dass die deutsche Regierung an diesem Flugzeug interessiert sein könnte.“Die Maschine sei aus seiner Sicht kein direkter Konkurrent des AirbusTransporters A400M, der wegen Pannen als Problemfall gilt.
Unicredit einigt sich auf Abbau von 3900 Jobs
MAILAND (dpa) - Die angeschlagene italienische Großbank Unicredit hat sich im Zuge des neuen Sparprogramms mit den Gewerkschaften auf den Abbau von 3900 Stellen in dem Land geeinigt. Das teilte der Mutterkonzern der Hypovereinsbank am Samstag in Mailand mit. Die Unicredit versucht mit einem Konzernumbau, wieder auf die Beine zu kommen. Insgesamt sollen im Konzern in der neuesten Sparrunde 6500 Stellen wegfallen, davon 1500 bei der Hypovereinsbank, wie bereits in den Tagen zuvor bekannt geworden war.