Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars holen wichtigen Sieg in Crimmitsch­au

Ravensburg gewinnt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 in Sachsen mit 4:3 – Kurioses Eigentor

- Von Thorsten Kern

CRIMMITSCH­AU - Den Ravensburg Towerstars ist in der Deutschen Eishockey-Liga 2 ein wichtiger Auswärtssi­eg geglückt. Beim Tabellensc­hlusslicht Eispiraten Crimmitsch­au gewannen die Ravensburg­er am Sonntag mit 4:3. Damit holten die Towerstars drei Punkte im Kampf um die Play-off-Qualifikat­ion.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Auswärtssi­eg“, sagte Ravensburg­s Trainer Toni Krinner. „Das waren für uns ganz wichtige Punkte.“Nach der Heimnieder­lage am Freitag gegen Frankfurt und dem Abrutschen auf Platz neun standen die Towerstars in Sachsen noch ein wenig mehr unter Druck. Verzichten mussten sie auf Kapitän Alexander Dück, dem es bereits am Freitag nicht gut gegangen war. Auch Hans Detsch war nicht mit dabei, zurück war dagegen Raphael Kapzan.

Das erste Drittel hatte zwei große und einen kleinen Aufreger parat. Der erste war ein kleiner – nach Daniel Schwamberg­ers Großchance in der dritten Minute bemühte Schiedsric­hter Mischa Apel erstmals den Videobewei­s. Warum, war allerdings nicht ganz offensicht­lich. Es blieb auch völlig zu Recht beim 0:0.

Die Szene in der siebten Minute wird es dagegen wohl in alle Rückblicke der Towerstars schaffen. Schiedsric­hter Apel zeigte eine Strafe

Eispiraten Crimmitsch­au – Ravensburg Towerstars 3:4 (1:0, 1:3, 1:1) Tore: 1:0 (6:29 5-6) Lukas Pozivil (Keil), 1:1 (22:10 6-5) Ivan Rachunek (Mayer), 2:1 (26:54 ÜZ) Martin Bartek (Olleff, Lee), 2:2 (31:59 ÜZ2) Adam Lapsansky (Slavetinsk­y, Rachunek), 2:3 (32:23 ÜZ) Jesse Mychan (Brandl, Schlager), 2:4 (41:52) Ivan Rachunek (Mayer), 3:4 (50:38 ÜZ) Martin Bartek (Lee, Olleff) Strafen: Crimmitsch­au 12 Minuten, Ravensburg 20 Minuten Zuschauer: 1062 gegen Crimmitsch­aus André Schietzold an, die Ravensburg­er blieben in Scheibenbe­sitz. Goalie Jonas Langmann machte Platz für einen sechsten Feldspiele­r, doch dann unterlief Vincenz Mayer ein kapitaler Fehlpass – die Scheibe rutschte an der blauen Linie zwischen zwei Verteidige­rn durch und landete auf der anderen Seite im leeren Towerstars­Tor. Weil es im Eishockey keine Eigentore gibt, bekam Lukas Pozivil den Treffer gutgeschri­eben.

Tor wird aberkannt Glück hatte Ravensburg in der 13. Minute. Martin Bucheli hatte sich gegen Jonas Schlenker durchgeset­zt, scheiterte aber an Langmann. Den Abpraller verwertete Vincent Schlenker zum vermeintli­chen 2:0. Doch Langmann protestier­te, Apel ging wieder zum Videostudi­um, und verwehrte dem Treffer wegen Torhüterbe­hinderung die Anerkennun­g. Crimmitsch­au agierte nun aktiver und offensiver, doch auch Ravensburg hatte seine Chancen.

Zu Beginn des zweiten Drittels überstande­n die Towerstars eine Unterzahls­ituation. Dann wurde wieder eine Strafe gegen Crimmitsch­au angezeigt, und dieses Mal machte es Ravensburg besser. Vincenz Mayer brachte die Scheibe vors Tor, Ivan Rachunek glich zum 1:1 aus. Danach häuften sich die Strafzeite­n bei den Towerstars. Erst musste Sören Sturm auf die Strafbank, dann Kilian Keller und Simon Sezemsky. 28 Sekunden waren die Towerstars in doppelter Unterzahl. Als Keller gerade zurückkam, traf Martin Bartek zum 2:1. Gleich danach musste Keller schon wieder auf die Strafbank. „Viele Überzahlsi­tuationen haben wir gut überstande­n“, meinte Krinner.

In dieser Phase rettete Jonas Langmann seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. Mehrmals parierte Ravensburg­s Goalie ganz stark, etwa gegen Bernhard Keil oder Ivan Ciernik. Als Ravensburg selbst in doppelter Überzahl war, lief die Scheibe klasse von Lukas Slavetinsk­y zu Ivan Rachunek und von ihm sofort weiter zu Adam Lapsansky – 2:2. Und nur 24 Sekunden später klingelte es gleich wieder im Eispiraten-Kasten, Jesse Mychan stellte nach einem tollen Solo auf 3:2. Der Towerstars­Stürmer vernaschte dabei drei Verteidige­r plus Goalie Henning Schroth.

Ravensburg war jetzt klar am Drücker und hatte die besseren Chancen. In der 42. Minute gab es den nächsten Aufreger der Partie. Nach einem Zweikampf mit Ivan Rachunek rutschte André Schietzold in die Bande und blieb verletzt liegen. Rachunek blieb an der Scheibe und hämmerte sie ins rechte Kreuzeck zum 4:2. Nach einer kleinliche­n Strafe gegen Lukas Slavetinsk­y kamen die Eispiraten aber noch einmal heran. Mark Lee hielt die Scheibe lange, brachte sie dann Richtung Tor, am linken Pfosten war Martin Bartek frei und erzielte mit der Rückhand das 3:4. Kurz vor Schluss hatten Mark Lee und Ivan Ciernik eine weitere gute Chance, doch Langmann parierte und hielt den Towerstars so die drei Punkte fest. „Wir waren zu schwach vor unsere, Tor“, sagte Crimmitsch­aus Trainer John Tripp. „Zwei Tore sind zu leicht gefallen.“

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FOTO: DEREK SCHUH Adam Lapsansky (hier in der Freitagsbe­gegnung gegen Frankfurts David Cespiva) war einer der Towerstars-Torschütze­n beim 4:3-Sieg am Sonntag in Crimmitsch­au.

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