Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bürger ermöglicht neues Pflegeheim in Waldburg
Landwirt Magnus Gehweiler stiftet ein Grundstück am westlichen Ortsrand
WALDBURG - Unverhofft, doch hocherfreut bekommt die Gemeinde Waldburg ein Pflegeheim mit 30 Plätzen, ein Haus mit heimgebundenen Wohnungen sowie zwei Miethäuser für Waldburger Bürger und lernbehinderte Jugendliche. Bauherr ist die St.-Anna-Stiftung Liebenau. Ermöglicht hat den gesamten Komplex ein engagierter Waldburger Bürger durch die Zustiftung eines Grundstücks.
Der Landwirt Magnus Gehweiler ist der generöse Stifter, der mit der Überlassung eines größeren Grundstücks am westlichen Ortsrand von Waldburg diese umfangreiche Pflegeund Betreuungseinrichtung in seinen Heimatort geholt hat.
Bestehendes Heim schließt Voll des Lobes zeigte sich Bürgermeister Michael Röger bei der Vorstellung des Projekts im Gemeinderat. Es sei ein riesiger Schritt nach vorn und darüber hinaus die allerbeste Lösung, da das bestehende Pflegeheim in absehbarer Zeit von seinem Besitzer geschlossen werde, da neue gesetzliche Vorschriften hohe Investitionen verlangten.
Magnus Gehweiler sei es wichtig, dass ältere Waldburger auch bei Gebrechlichkeit und Pflegebedarf am Ort bleiben könnten, vielleicht auch mit dem Rollator ortsnah unterwegs sein könnten, erläutere Röger. Mit der St.-Anna-Stiftung sei außerdem ein kompetenter Partner gefunden, so der Bürgermeister.
„In meiner 25-jährigen Tätigkeit ist mir so etwas wie jetzt in Waldburg noch nie begegnet“, lobte Stefanie Locher, Geschäftsführerin des Bereichs „Lebenswert Alter“der St.Anna-Stiftung, das Engagement von Gehweiler. Locher und Architekt Karl Josef Greinacher erläuterten die Baupläne für den Komplex.
Geplant ist ein Pflegeheim in LForm mit 30 Plätzen. Das Haus soll einmal den Namen des Zustifters „Magnus“tragen. Der große Garten davor ist ohne Zaun geplant, aber so konzipiert, dass Demente, die oft ein großes Laufbedürfnis haben, sich dort gefahrlos bewegen können. Eventuelle spätere Erweiterungen sind laut Plan möglich. In einem weiteren Haus sind sieben heimgebundene Wohnungen und drei Wohnungen für ältere behinderte Menschen vorgesehen. 14 Wohnplätze werden in einem anderen Haus für lernbehinderte Jugendliche vom Berufsbildungswerk Adolf Aich entstehen. Das gesamte Areal umfasst rund 10 000 Quadratmeter. Es bleibt noch ein Restgrundstück von 1750 Quadratmetern. Hierüber ist noch nicht endgültig entschieden worden.
Bebauungsplan ist auf dem Weg Voraussetzung für eine Bebauung an dieser Stelle ist die Aufstellung eines Bebauungsplans und eine Änderung des Flächennutzungsplans. Das Planungsbüro Sieber, Lindau, hat die Pläne bereits ausgearbeitet und im Gemeinderat vorgestellt. Der Gemeinderat votierte einstimmig für die Aufstellung des Bebauungsplans und genehmigte die Honorarkosten.