Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Ich will versorgt und nicht entsorgt werden“
Der 82-jährige Magnus Gehweiler über seine Motivation, das Bauvorhaben anzustoßen
WALDBURG (gh) - Magnus Gehweiler aus Waldburg-Forstenhausen macht seinem Namenspatron, dem Allgäuheiligen St. Magnus, alle Ehre. Mit der Stiftung von 10 000 Hektar für gemeinnützige Zwecke, gebunden an den Bau eines Pflegeheims, möchte er es seinen Mitbürgern ermöglichen, im Ort zu bleiben, wenn sie älter werden.
Auslöser sei der Tod seiner Frau vor drei Jahren gewesen, erzählt Gehweiler. „Ich hatte das Gefühl, irgendwann werde ich fremdgepflegt. Normale Heime erschienen mir als Schreckgespenst.“Der agile 82-Jährige, vor über einem halben Jahrhundert Mitbegründer des Waldburger Trachtenvereins und heute immer noch tanzbegeistert, begann zu recherchieren.
„Unter Menschen leben“Er sah sich Heime in der näheren Umgebung, aber auch bis Leutkirch, Lindenberg oder in Kressbronn und Lindau an. „Man muss so ein Heim mit allen Sinnen aufnehmen. Ich will versorgt und nicht entsorgt werden. Mitten unter Menschen leben und nicht abgesondert irgendwo draußen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Den Weg ins Glück muss man sich selber bereiten. Hier in Waldburg gibt es den Platz an der Sonne. Wichtig sind mir breite Parkplätze am Heim, denn alte Menschen werden von alten Menschen besucht, und die brauchen Platz. Mit der St.-Anna-Stiftung habe ich die Richtigen gefunden.“
Was ihm noch vorschwebt, sei ein Café mit Außenbestuhlung auf dem noch freien Restgrundstück – mit freiem Blick auf die Alpenkette. Dort könnten sich Spaziergänger, Heimbewohner und ihre Besucher treffen, sagt Gehweiler. Das helfe auch dem Pflegepersonal, denn wer Unterhaltung habe und Abwechslung, der sei zufrieden und werde nicht depressiv.