Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars wollen Revanche im Derby
Gegen den ESV Kaufbeuren hat Ravensburgs Eishockey-Zweitligist noch etwas gutzumachen
RAVENSBURG - Kurz nach dem Jahreswechsel hat es in der Deutschen Eishockey-Liga 2 das bisher letzte Spiel der Ravensburg Towerstars gegen den ESV Kaufbeuren gegeben. Bei der 1:4-Heimniederlage zeigten die Towerstars ein schwaches Spiel. Heute können sie im Allgäu die Revanche schaffen.
Um 19.30 Uhr stehen sich heute in der Sparkassen-Arena in Kaufbeuren die beiden Derbyrivalen zum letzten Mal in der DEL-2-Hauptrunde gegenüber. „Die Niederlage im Heimspiel hat uns wehgetan“, sagt Ravensburgs Trainer Toni Krinner. „Das hat uns durchgeschüttelt.“Die Punkte, die seine Mannschaft zu Hause hat liegen lassen, „wollen wir uns gegen einen direkten Konkurrenten zurückholen“. Kaufbeuren liegt als Tabellensechster zwei Punkte vor dem Neunten Ravensburg. Allerdings haben die Allgäuer bereits ein Spiel mehr absolviert als die Towerstars.
Mit einem Sieg könnten die Ravensburger also am Rivalen vorbeiziehen. Seinen Teil dazu beitragen möchte auch wieder Mathieu Tousignant. „Ich schaue, wie es im Training klappt“, sagte der Kanadier am Donnerstag. „Ich hoffe, ich kann am Freitag wieder spielen.“Von den Ärzten gab es nach weiteren Untersuchungen grünes Licht. Wegen einer leichten Gehirnerschütterung und Rückenproblemen hatte der Ravensburger Topscorer in den vergangenen beiden Spielen gefehlt. Ist Tousignants Rückkehr also die beste Nachricht der Woche? „Die beste Nachricht ist, dass sich die Mannschaft am vergangenen Wochenende sehr kampfbetont und engagiert gezeigt hat“, antwortet Trainer Krinner. „Aber natürlich gibt uns die Rückkehr von Tousignant Qualität.“Auch Stephan Vogt will nach seiner Knieverletzung gegen Kaufbeuren zurückkehren.
Mögliches Ü-23-Problem Alexander Dück, den es wegen einer Grippe vergangenen Samstag laut Krinner „richtig zerbröselt“hatte, ist wieder fit. Auch die Augsburger Förderlizenzspieler Hans Detsch und Simon Sezemsky waren am Donnerstag im Training in Ravensburg.
Zwar ist nun Norman Hauner wegen einer Grippe zumindest für das heutige Spiel fraglich, dennoch kann Krinner wieder vier Reihen aufbieten. Am Sonntag soll Hauner im Heimspiel gegen Heilbronn (18.30 Uhr) wieder dabei sein, dann bekommt der Trainer vielleicht erstmals das Problem, dass er zu viele Spieler über 23 Jahren im Kader hat. Maximal 14 Akteure der Ü-23-Kategorie dürfen pro Spiel im Kader stehen – bei den Ravensburgern müsste im Zweifelsfall einer auf die Tribüne. „Ich bin dennoch froh, dass die Spieler zurück sind und wir wieder mehr Tiefe im Kader haben“, sagt Krinner.
Kaufbeuren hat zuletzt wie Ravensburg etwas geschwächelt und fünf der letzten sieben Partien verloren. Die Heilbronner Falken, die am Sonntag nach Ravensburg kommen, haben die letzten drei Spiele verloren und quasi keine Chance mehr auf das Erreichen der Pre-Play-offs. „Das ist für mich eigentlich unverständlich“, sagt Krinner. „Heilbronn hat viele gute Spieler, die eine Partie entscheiden können.“Von der Tabelle lasse sich der Trainer daher nicht blenden. „Wir haben in dieser Saison schon zweimal gegen Heilbronn verloren“, sagt der Towerstars-Geschäftsführer Rainer Schan. „Unsere Spiele werden nicht einfacher.“
Zehn Partien stehen in der Hauptrunde noch aus, die direkte Play-offQualifikation ist für die Towerstars noch genauso möglich wie die PrePlay-offs – allerdings hat auch der Tabellenelfte SC Riessersee nur vier Punkte Rückstand auf Ravensburg. Daher hofft Krinner, dass etwa Ivan Rachunek seine starke Form behält. „Er ist ein ruhiger Spieler, der wenig aus sich herausgeht“, charakterisiert der Trainer den erfahrenen Tschechen. „Er braucht eine Atmosphäre, in der er sich wohlfühlt.“Sowohl gegen Frankfurt als auch in Crimmitschau war Rachunek einer der besten Spieler der Ravensburger. „Er ist jetzt auch im Spielerrat und übernimmt Verantwortung“, so Krinner. „Wir brauchen ihn weiter in dieser Form.“
Schon am Dienstag steht für die Ravensburg Towerstars das nächste Spiel in der DEL 2 an. Um 19.30 Uhr spielt Ravensburg bei den Wölfen Freiburg – einem weiteren direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze.