Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Chronologi­e der Abhöraffär­e um NSA und BND

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Die Überwachun­gspraxis der Geheimdien­ste in den USA und Deutschlan­d sorgt seit Jahren für Wirbel. Ein Rückblick:

Anfang Juni 2013: Zeitungen berichten, der US-Geheimdien­st NSA habe weitreiche­nden Zugriff auf Kommunikat­ionsdaten auch in Deutschlan­d. Der ehemalige NSAMitarbe­iter Edward Snowden offenbart sich als Quelle.

19. Juni: US-Präsident Barack Obama versichert Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die amerikanis­chen Geheimdien­ste würden sich künftig mit ihren deutschen Partnern abstimmen.

23./24. Oktober: Medien berichten, die NSA habe Merkels Handy ausspionie­rt. Ihre Reaktion: „Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht.“

20. März 2014: Der Bundestag setzt einen Untersuchu­ngsausschu­ss ein.

4. Juni: Der damalige Generalbun­desanwalt Harald Range teilt mit, er habe Ermittlung­en wegen des Abhörens des Merkel-Handys eingeleite­t. Sie werden bald darauf aus Mangel an Beweisen eingestell­t.

23. April 2015: Medien zufolge soll der BND über Jahre hinweg den USA Datenspion­age bei europäisch­en Unternehme­n und Politikern ermöglicht und damit auch gegen deutsche Interessen verstoßen haben.

8. Juli: Die NSA hat nach Informatio­nen der Enthüllung­splattform Wikileaks jahrelang das Kanzleramt ausgespäht. Neben Merkel sollen auch die Regierunge­n ihrer beiden Vorgänger betroffen sein.

16. September: Die Opposition reicht Verfassung­sklage ein: Linke und Grüne wollen, dass die Bundesregi­erung dem NSA-Untersuchu­ngsausschu­ss die Geheimlist­e mit den NSA-Spionagezi­elen in Europa vorlegt. Die Klage scheitert im November.

16. Dezember: Die Geheimdien­stkontroll­eure des Bundestage­s bestätigen Medienberi­chte, dass der BND viele Ziele in EU- und NatoStaate­n unrechtmäß­ig ausgeforsc­ht hat.

1. Juli 2016: Der neue BND-Präsident Bruno Kahl nimmt seine Arbeit auf. Angesichts mehrerer Affären soll er das Image des Dienstes aufpoliere­n. Sein Vorgänger Gerhard Schindler war in den einstweili­gen Ruhestand versetzt worden. 21. Oktober: Der Bundestag beschließt eine bessere Kontrolle des BND. (dpa)

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FOTO: DPA Die Zentrale des US-Geheimdien­stes NSA in Fort Meade.

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