Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Trump feiert sich

US-Präsident zieht Erfolgsbil­anz – und niemand berichtet

-

WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump zieht nach knapp vier Wochen im Weißen Haus eine überaus positive Bilanz seiner bisherigen Amtszeit – ganz im Gegensatz zu der heftigen Kritik aus allen politische­n Lagern. Er habe alle Wahlverspr­echen gehalten und umgesetzt, sagte der Republikan­er am Donnerstag in Washington. Trump sagte, vermutlich sei noch nie ein US-Präsident in so kurzer Zeit so erfolgreic­h gewesen wie er.

In einer in dieser Form überrasche­nden Pressekonf­erenz antwortete Trump, dessen Zustimmung­swerte unter den US-Bürgern auch nach vier Wochen historisch schlecht sind, auf eine Reihe von Fragen. Dabei lieferte er sich wiederholt Wortgefech­te mit Journalist­en.

„Diese Regierung arbeitet wie eine gut abgestimmt­e Maschine“, sagte Trump. Es sei Schuld der Demokraten, dass sein Kabinett nicht bestätigt werde, das halte vieles auf. „Ich habe ein Chaos geerbt. Zuhause und im Ausland“, sagte Trump. Er sei angetreten, um das kaputte System zu reparieren.

Trump wiederholt­e und verschärft­e seine Kritik an den Medien und baute sie zu einem Generalang­riff aus. Er wende sich nun direkt an das amerikanis­che Volk, weil die Medien nicht die Wahrheit berichten wollten und würden, sagte Trump. Sie würden die Erfolge seiner Regierung verschweig­en. Sie seien „völlig außer Kontrolle“.

Nach der gerichtlic­h gestoppten Order zum Einreisest­opp von Staatsange­hörigen aus sieben überwiegen­d islamische­n Ländern kündigte Trump an, Anfang oder Mitte nächster Woche dazu eine neue Order zu erlassen. Er müsse das amerikanis­che Volk schützen.

Vorwürfe, Mitglieder seines Teams hätten während des Wahlkampfs andauernde­n Kontakt zu Russland gehabt, nannte Trump „fake news“und einen Witz. „Ich habe mit Russland nichts zu tun“, sagte er.

Nächster Arbeitsmin­ister soll nach Trumps Willen Alexander Acosta werden. Der frühere Bundesanwa­lt, gegenwärti­g an der Universitä­t von Florida tätig, ist ein erfahrener Arbeitsrec­htler. Er wäre der erste Latino in Trumps Kabinett. Die Nominierun­g wurde nötig, weil Trumps bisheriger Kandidat für diesen Posten am Vortag zurückgezo­gen hatte. Andrew Puzder war auch in den Reihen der Republikan­er nicht durchsetzb­ar.

 ?? FOTO: DPA ?? Alexander Acosta soll der nächste amerikanis­che Arbeitsmin­ister werden.
FOTO: DPA Alexander Acosta soll der nächste amerikanis­che Arbeitsmin­ister werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany