Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auf der Jagd nach Auszubildenden
Die Ravensburger Bildungsmesse hat für alle Interessierten bis Samstag geöffnet
RAVENSBURG - Zum 13. Mal ist am Donnerstag die Bildungsmesse in der Oberschwabenhalle eröffnet worden. Unter der Schirmherrschaft von Klaus Moosmann, dem Amtsleiter des Staatlichen Schulamts Markdorf hat sich die Messe in den vergangenen Jahren immer mehr als zentraler Anlaufpunkt etabliert, wenn es für Schüler aller Schularten um Informationen für das Leben nach dem Abschluss geht.
Doch die Messe ist nicht nur für den klassischen Werdegang mit Ausbildung oder Studium nach dem Schulabschluss geeignet – auch für Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sind Fachleute vor Ort. Neben vielen Ausbildungsbetrieben sind auch immer mehr Unternehmen auf der Messe vertreten, die nach dualen Studenten suchen. Darunter sind zum Beispiel Ravensburger, SAP, Vetter oder Rafi. Ergänzt wird das Angebot durch verschiedene Hochschulen, das Aha Ravensburg und die Arbeitsagentur. Als speziellen Service können Schüler ihre Bewerbungsmappe von Experten durchschauen lassen und dabei wichtige Tipps bekommen.
Der erste Messetag wurde von den Ausstellern verschieden aufgenommen: Nicole Desweemèr, die Chefin der gleichnamigen Ravensburger Tanzschule, sagt: „Mit dem ersten Tag sind wir dieses Jahr sehr zufrieden. Vor allem freut uns, dass heute auch Schulen aus Wangen, Altshausen und Isny gekommen sind.“Joachim Biller vom Polizeipräsidium Konstanz stimmt dem zu und meint: „Heute Morgen wurde uns fast der Stand eingerannt, soviel war los. Trotzdem wird es gerade für uns immer schwerer, genügend qualifizierte Bewerber zu finden um jährlich unsere 1400 Ausbildungsstellen zu besetzen. Die Polizei hat schließlich auch hohe Anforderungen, denen die Bewerber standhalten müssen.“
Süßwaren sind beliebt Aber auch andere klassische Ausbildungsberufe haben seit einigen Jahren einen Mangel an gut ausgebildeten Bewerbern. So ist es gerade für diese Berufsgruppen wie Schreiner, Friseur und Konditor besonders wichtig auf Messen vertreten zu sein. Deshalb nutzen die Aussteller auch einige Tricks um die Schüler an den Stand zu locken, wie ein Konditormeister erklärt: „Viele Schüler kommen nur wegen den kostenlosen Berlinern zu uns. Trotzdem entwickeln sich dabei oft gute Gespräche.“
Auffallend am ersten Messetag war, dass am Morgen tendenziell eher mehr los ist. Das sei aber auch schon in den letzten Jahren so gewesen, so Biller. Der Grund dafür ist, dass immer mehr Schulklassen mit ihren Lehrern auf die Messe kommen. Vor allem bei den Werkrealund Realschulen sind es immer mehr Klassen, die gemeinsam auf die Messe gehen. Bei den Gymnasien der Region ist das eher noch die Ausnahme.
Yvonne Bannier vom Versandhaus Walz nimmt wahr, dass wirklich Interessierte zur Messe kommen und sehr gut vorbereitet sind. Sie sagt: „Für uns ist der Donnerstag eher schwach, da hier vor allem achte und neunte Klassen mit ihren Lehrern da sind. Die Schüler haben es eilig und suchen nur nach kostenlosen Gimmicks. Die wirklich Interessierten kommen meist am Freitag oder Samstag gemeinsam mit ihren Eltern.“