Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Nach Messerstecherei: Narrenzunft sagt Termine ab
Rottumtalhexen verzichten auf Dorffasnet – Tödliche Attacke in Mittelbiberach ist Grund
REINSTETTEN (häf) - Die Reinstetter Narren verzichten aus Pietätsgründen in diesem Jahr auf ihre Dorffasnet. Am Samstagabend ist ein 17Jähriger in Mittelbiberach durch einen Messerstich eines 16-Jährigen tödlich verletzt worden. Das Opfer stammt aus dem Raum Ochsenhausen. „Jeder kennt hier jeden“, sagte der Vorsitzende der Narrenzunft Rottumtalhex, Manuel Allgaier, am Donnerstag auf SZ-Anfrage.
Seine Vereinskollegen und er könnten sich nicht vorstellen, in Anbetracht der „dramatischen Ereignisse in Mittelbiberach“, eine lustige Dorffasnet zu feiern, erläuterte Allgaier den Schritt der Narrenzunft. „Derzeit kann niemand von uns lustig sein.“Deshalb entschied der Verein, die Kinderfasnet am Donnerstag, 23. Februar, die Seniorenfasnet am Samstag, 25. Februar, den Rosenmontagsball am 27. Februar und das Hex da Bach na lau am Dienstag, 28. Februar, ausfallen zu lassen. An den Umzügen im Umland werden die Rottumtalhexen weiterhin teilnehmen, so Allgaier.
Nutzer befürworten Entscheidung Auf der Facebook-Seite der Narrenzunft Reinstetten – dort hatten die Verantwortlichen die Absage der Dorffasnet unter anderem bekannt gemacht – gab es viel Zuspruch für die Entscheidung. „Finde ich super, dass ihr das macht. Da vergeht einem die Lust auf Fasnet“, schreibt eine Nutzerin.
Ein anderer äußert sich so: „Sehr respektvoll, Hut ab!“Nur wenige konnten den Schritt nicht nachvollziehen. Auch auf der Facebook-Seite der „Schwäbischen Zeitung Biberach/Alb Donau“wird die Entscheidung der Zunft überwiegend befürwortet.