Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Brian Roloff gibt Comeback gegen Weißwasser
Towerstars spielen in der DEL 2 am Freitag auswärts – Heimspiel gegen SC Riessersee (So, 18.30 Uhr)
RAVENSBURG - Eine dramatische Schlussphase mit sieben spannenden Spieltagen steht in der DEL 2 an: Zwischen Platz sechs (direkte Playoff-Qualifikation) und Platz elf (Abstiegsrunde) liegen gerade mal neun Punkte, mittendrin stehen derzeit die Towerstars auf Rang neun. Die Spiele der Ravensburger am Wochenende in Weißwasser (Fr, 19.30 Uhr) und zu Hause gegen den SC Riessersee (So, 18.30 Uhr) haben deshalb fast schon Play-off-Charakter.
„Fast jedes Spiel geht derzeit gegen einen direkten Konkurrenten, unser Ziel ist nach wie vor Platz sechs“, sagt Ravensburgs Verteidiger und Assistant-Captain Raphael Kapzan. Die DEL 2 ist in diesem Jahr so ausgeglichen wie noch nie: „Wenn du nicht gegen jede Mannschaft eine Topleistung abrufst, dann gehst du mit leeren Händen nach Hause“, sagt Kapzan.
Die Towerstars bewegen sich derzeit zwischen Himmel und Hölle. Von Platz sechs (Kaufbeuren) trennen Ravensburg sieben Punkte, bei einem Spiel weniger. Mit einem starken Schlussspurt könnte man also das Saisonziel direkte Play-off-Qualifikation noch erreichen und alles wäre in Butter. Nach hinten sind es allerdings nur vier Punkte auf Platz elf, der die Abstiegsrunde bedeuten würde. Seit der Premieren-Saison in der zweiten Liga (2007/2008) haben die Ravensburger nicht mehr gegen den Abstieg spielen müssen, das wäre ein Desaster.
Die 2:3-Niederlage beim EHC Freiburg kam in der Situation unter der Woche zum völlig falschen Zeitpunkt. Dennoch können die Towerstars auf der Leistung aufbauen. „Es war ein sehr gutes Auswärtsspiel, leider ohne Punkte“, sagt TowerstarsTrainer Toni Krinner, der vor allem die individuellen Fehler in seiner Mannschaft schnell abstellen will. Die Towerstars bringen personell jetzt alles aufs Eis was nur geht. „Die Jungs spielen auch angeschlagen und
stellen sich in den Dienst der Mannschaft“, sagt Krinner, „jeder weiß, es geht jetzt auf die Zielgerade.“Philipp Schlager kehrte bereits am Dienstag gegen Freiburg zurück, in Weißwasser startet Kontingent-Stürmer Brian Roloff (USA) einen neuen Comeback-Versuch. Auch Kilian Keller soll zurückkommen. Nur Daniel Pfaffengut und Jesse Mychan fehlen den Ravensburgern dann noch. „Wir werden wieder vier Blöcke zusammenbringen“, sagt Krinner, die Spiele zuletzt mit drei Reihen hätten viel Kraft gekostet. Vor allem Roloffs Rückkehr ist für die Towerstars eine sehr gute Nachricht, der US-Boy gilt nach wie vor als einer der besten Stürmer der Liga. „Die Leute sehen, dass wir alles versuchen“, sagt Krinner, „die Spieler opfern sich auf.“
„Ich bin guter Dinge für das Wochenende“, sagt Krinner weiter, „es geht in die richtige Richtung.“Wenn sich Roloff und Keller schnell wieder in ihre Reihen einfügten, gewinne die Mannschaft an Qualität. „Eine sehr laufstarke und offensiv gefährliche Mannschaft“, erwartet die Towerstars laut Krinner in Weißwasser. Die Lausitzer Füchse haben mit der Reihe Hayes-Swinnen-Svoboda eine der besten der Liga. „Die kannst du nie komplett ausschalten“, sagt Krinner.
Spiel mit hoher Brisanz Am Sonntag empfangen die Towerstars mit dem SC Riessersee einen direkten Konkurrenten. „Hohe Brisanz“habe das Spiel gegen Garmisch-Partenkirchen. Jeder Spieler müsse über sich hinauswachsen, und: „Wir brauchen dann unser Publikum. Es hat uns immer geholfen, wenn die Zuschauer für uns da waren. Das hat sich die Mannschaft verdient nach guten kämpferischen Auftritten mit ehrlicher Arbeit.“Auch müssten die Spieler die richtige Balance finden zwischen vollem Einsatz und der nötigen Disziplin: „Kühle Nerven, heißes Herz“, laute das Motto. Auch Raphael Kapzan glaubt, dass die Ravensburger abgebrüht genug sind, um die nötige Ruhe zu bewahren: „Genau für solche Situationen spielt man Eishockey und hat sich den Beruf ausgesucht“, sagt der Towerstars-Verteidiger.
„Wir brauchen unser Publikum. Die Mannschaft hat sich die Unterstützung verdient.“Towerstars-Trainer Toni Krinner