Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
OECD-Studie: Frauen in Deutschland tragen wenig zum Haushaltseinkommen bei
BERLIN (AFP) - Frauen in Deutschland tragen nach einer OECDStudie im europäischen Vergleich am wenigsten zum Haushaltseinkommen bei. Mütter fühlten sich durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, berichtete der „Spiegel“aus der Studie, die am Montag vorgestellt werden soll. Über die Hälfte der erwerbstätigen Mütter arbeitet demnach in Teilzeit. Der DGB forderte Arbeitgeber und „Teile der Union“zum Handeln auf.
Von den erwerbstätigen Frauen insgesamt sind in Deutschland der Studie zufolge 38 Prozent teilzeitbeschäftigt und damit mehr als in den anderen Ländern. Zwar investiere der deutsche Staat deutlich mehr als früher in frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung. Trotzdem bleibe Deutschland in Europa Schlusslicht beim Beitrag von Frauen zum Haushaltsein-
Managergehälter: Union offen für Begrenzung
BERLIN (dpa) - Die Union ist bereit, gemeinsam mit dem Koalitionspartner SPD die steuerliche Absetzbarkeit hoher Managergehälter einzugrenzen. Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der „Bild am Sonntag“, für diesen Weg gebe es in der CDU viel Sympathie. Niemand verstehe, wenn die Bezahlung von Managern „exorbitante Größenordnungen“erreiche und mit persönlicher Leistung kaum noch etwas zutun habe. Altmaier zeigte sich offen, die Steuervorteile nicht nur für DAX-Vorstände, sondern auch für Profi-Fußballer einzuschränken. Gehälter sind als Betriebsausgaben beim Fiskus steuerlich absetzbar. Die SPD-Bundestagsfraktion will im März einen eigenen Gesetzentwurf vorlegen. So soll die steuerliche Absetzbarkeit bei variablen Gehaltsbestandteilen auf jeweils 500 000 Euro begrenzt werden.
Stadtwerke zahlen weniger Gehalt
WÜRZBURG (dpa) - Fach- und Führungskräfte werden bei privaten Energieunternehmen im Schnitt deutlich besser bezahlt als bei kommunalen Stadtwerken. Das geht aus einer Studie der Gehälter in der deutschen Energiewirtschaft hervor, die der Deutschen PresseAgentur vorliegt. Führungskräfte verdienten demnach im Jahr 2015 bei privaten Unternehmen durchschnittlich 16 Prozent mehr – bei ähnlicher Firmengröße. Rechnet man Fachkräfte ohne Führungsjob mit ein, beträgt die Differenz immer noch knapp 8 Prozent. Auf Vorstandsebene betrug der Unterschied sogar ein Vielfaches: Chefs von großen Stadtwerken mit mehr als 1000 Mitarbeitern bekamen im Jahr durchschnittlich 455 000 Euro, die Vorstände der großen Energiekonzerne aber 2,4 Millionen Euro. Indes tragen Letztere in der Regel auch Verantwortung für deutlich mehr Beschäftigte. Spitzenverdiener der Branche war 2015 laut Konzernbericht Eon-Chef Johannes Teyssen, der 4,43 Millionen Euro im Jahr bekam. kommen, ergab die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Der durchschnittliche Anteil am Familieneinkommen bei Paaren mit Kindern beträgt in Deutschland demnach 22 Prozent, in Dänemark beispielsweise 42 Prozent. Kritisch vermerkt die Studie auch, dass Frauen im Jahr 2013 bei einer Vollzeitbeschäftigung 13 Prozent weniger verdienten als Männer. Ein weiteres Ergebnis: In den alten Bundesländern ist der Großteil der Bevölkerung der Auffassung, dass Mütter – wenn überhaupt – nur in Teilzeit arbeiten sollten.
Als Fortschritt sieht die OECD dem Bericht zufolge unter anderem, dass sich viele Bundesbürger dafür aussprechen, dass sowohl Väter als auch Mütter bezahlte Elternzeit nehmen sollen. Hier zeige sich die deutsche Bevölkerung nach Schweden als eine der egalitärsten.
Verbraucher haben niedrigere Ölrechung
ESCHBORN (dpa) - Die deutsche Wirtschaft und damit die Verbraucher mussten 2016 dank der global relativ niedrigen Rohölpreise deutlich weniger für den Import des Rohstoffs aufwenden. Die Ölrechnung verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Milliarden Euro auf 26,1 Milliarden Euro. Das geht aus vorläufigen Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hervor. Grund für die Entlastung ist ein niedrigerer Einfuhrpreis. Die importierte Menge veränderte sich dagegen kaum und betrug mit 91 Millionen Tonnen lediglich 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
BMW nähert sich Daimler beim CO2-Flottenwert an
MÜNCHEN (dpa) - Der Autobauer BMW nähert sich dem Rivalen Daimler beim wichtigen CO2-Flottenwert an. Während die in Europa verkauften Autos von Daimler im 2016 im Schnitt erneut auf 123 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer kamen, konnte BMW seinen Ausstoß um zwei Gramm auf 124 Gramm senken. Daimler hatte in der Vergangenheit von der großen Nachfrage nach seinen Kompaktwagen profitiert und so seinen CO2-Wert stark reduziert. Im vergangenen Jahr verschob sich der Absatz in Richtung Mittel- und Oberklasse. Beide Autohersteller müssen ihre Flotte bis 2021 auf 100 Gramm trimmen.
Bahn-Gewerkschaft beklagt Probleme beim Güterverkehr
BERLIN (AFP) - Die Deutsche Bahn hat in ihrer Sparte Güterverkehr nach Einschätzung des Chefs der Eisenbahnergewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, „massive Probleme“. Die Politik rede zwar immer davon, mehr Güter auf die Schiene bringen zu wollen. „Doch dann gab es politische Entscheidungen gegen den Güterverkehr“, wie etwa die Reduzierung der LkwMaut. Nur 17 Prozent des Gütertransports laufen Kirchner zufolge hierzulande auf der Schiene.