Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Kinder müssen sich wohlfühlen
Beim Tag der offenen Tür informieren sich Viertklässler über das Gymnasium Weingarten
WEINGARTEN (wel) - Welche Schule ist die beste für mein Kind? Etwa 100 Eltern sind mit ihren 9-Jährigen am Freitag zum Tag der offenen Tür ins Gymnasium Weingarten gekommen, um Unterrichtsangebote und außerschulische Aktivitäten der weiterführenden Schule kennenzulernen. Die Interessierten nutzten die Gelegenheit mit dem Rektor, Günter Erdmann, und den Lehrern zu sprechen.
Sie waren schon auf den Websites aller in Frage kommenden Gymnasien der Region, und haben die eine oder andere Schule bereits von innen kennengelernt. Eltern, die das Beste für ihren Nachwuchs wollen und im Schussental auch die Auswahl haben. Dass sich die Kinder wohlfühlen und gut aufgehoben sind, das ist Stefanie Arnold in erster Linie wichtig. Ihren Mann interessiert das Engagement der Lehrer und wie Eltern mit eingebunden werden in den Schulablauf. Optimal gefördert will Carola Brenner ihren Sohn wissen. Dabei gefällt vielen, dass verschiedene Profile am Gymnasium Weingarten wählbar sind: von Sport über Fremdsprachen bis zu Naturwissenschaft und Technik.
Aus dem ganzen Umland sind sie gekommen: Von Fronreute, Wolpertswende, Mochenwangen, Baienfurt, Baindt, Berg, Ankenreute. Und neben dem Gros an Weingartnern auch ein paar versprengte Ravensburger. Die spannende Frage jedes Jahr sei, so der Schulleiter, Günter Erdmann, ob drei oder vier Parallelklassen zustande kämen. Ab dem 91. Schüler gibt es vier, was alle hoffen, weil dann die Klassen kleiner werden. Fetzig präsentierten sich die verschiedenen Arbeitsgemeinschaften: von der Schulband über die Theater- und Turn- bis zur JonglageAG. Großen Zuspruch, zumal bei den Jungs, erfuhr die Robotic-AG. Über das ganze Schulhaus verteilt präsentierten sich die verschiedenen Fächer, von Mathe bis Kunst, von Chemie bis Musik.
Erstaunlich viel Interesse erweckte auch das Fach Latein. 30% eines Jahrganges wähle immer noch die alte Sprache, so eine Fachlehrerin. Gerade stillere Kinder, die es mit dem Französisch nicht so hätten. Die moderne Vermittlung von Latein mit Alltagsbezug überzeugte manche Mutter. Spanisch wird als dritte Fremdsprache am Gymnasium Weingarten angeboten, einschließlich Schüleraustausch mit Buenos Aires und Barcelona. Aber auch seit vielen Jahren mit Bron in Frankreich und mit Israel. Die aus Pakistan stammende Mutter, Humaira Azam, wollte vom Rektor wissen, ob ihr Sohn, falls Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache aufkämen, Nachhilfe bekommen könnte. Was Günter Erdmann bejahte. Überhaupt sei so gut wie die ganze Welt am Gymnasium Weingarten vertreten. „Von den Nationen her sind wir eine bunte Schule“, so Erdmann.
Eine Grundschulempfehlung für das Gymnasium ist nicht mehr zwingend erforderlich, und doch rät der Rektor Eltern, sich daran zu halten, zum Wohle ihres Kindes. Oftmals erlebt er, dass Eltern, die selber nicht am Gymnasium waren, ihr Kinder trotz Eignung und Begabung nicht dahin schicken wollen, aus Angst, sie schafften das nicht. Unberechtigte Zweifel, die Erdmann dann zerstreuen muss.
Eine Mutter zeigt sich am Ende beeindruckt von den „netten Lehrern“, den vielen Zusatzangeboten, den guten Sportstätten. Viele gute Eindrücke würde sie vom Tag der offenen Tür mit nach Hause nehmen. Was nicht vorhersehbar sei, ob sich wirklich eine Klassengemeinschaft bilde, ihr Sohn Freunde finde und sich letztlich in der Klasse wohlfühle.