Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars dürfen weiter von den Play-offs träumen
Ravensburg besiegt den SC Riessersee im DEL-2-Heimspiel mit 4:0 – Fünftes Shut-out von Goalie Langmann
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars dürfen weiter von der direkten Play-off-Qualifikation in der DEL 2 träumen. Nach dem 2:0-Sieg am Freitag in Weißwasser hat die Mannschaft von Toni Krinner am Sonntag zu Hause nachgelegt und gegen den SC Riessersee nach einem überzeugenden Auftritt mit 4:0 gewonnen. Die Towerstars waren über weite Strecken des Spiels überlegen und hatten in Jonas Langmann einen überragenden Goalie.
Im Duell der direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-off-Plätze wurde am Sonntag um jeden Zentimeter Eis gekämpft. Beide Teams standen zunächst in der Abwehr sicher, die ganz großen Chancen blieben trotz intensiver Spielweise aus. Für Ravensburg hielt in der ersten Minute Philipp de Paly von der blauen Linie drauf, aber der Ex-Ravensburger Matthias Nemec im SCR-Tor war von Beginn an hellwach.
In der fünften Minute prüfte Roope Ranta den Towerstars-Goalie, aber Jonas Langmann machte da weiter, wo er am Freitag aufgehört hatte und hielt seinen Kasten sauber. Beim 2:0-Sieg in Weißwasser schaffte Langmann sein viertes Shut-out der Saison. Schüsse von Andreas Eder (6.) und Andreas Driendl (10.) waren sichere Beute des Ravensburger Schlussmanns. Auf der anderen Seite war auch Nemec zunächst nicht zu überwinden. Philipp Schlagers harten Schuss in der neunten Minute wehrte er noch sicher ab. Mit einem Tor der Marke unhaltbar beendeten die Towerstars dann endgültig die Abtastphase in diesem Spiel: Mathieu Tousignant feuerte den Puck von hinterm Tor zur Mitte und Ivan Rachunek nagelte den Puck unter die Latte zum 1:0 (16.). Die beiden bildeten wie am Freitag zusammen mit Adam Lapsansky die erste Angriffsreihe. Die drei Kontingentspieler machten am Sonntag oft den Unterschied aus. Im Powerplay nahmen die Towerstars Nemec kurz vor Drittelende noch mal unter Beschuss, konnten aber nicht nachlegen.
Auch direkt nach der Pause waren die Towerstars in Überzahl erst zu harmlos, im dritten Versuch ab der 23. Minute klappte es dann aber: Rachunek umkurvt das Tor, passt zu Sören Sturm, der legt die Scheibe auf rechts, wo Adam Lapsansky per Direktabnahme über Nemecs rechte Schulter ins SCR-Tor trifft, 2:0 für Ravensburg. Auf der anderen Seite reagierte Langmann wieder glänzend bei einem Schuss von Philipp Wachter, die Gäste drängten sofort auf den Anschluss. Aber schon in der 27. Minute musste Nemec die Scheibe wieder aus seinem Tor fischen. Philipp de Paly spielte einen genialen Pass von links auf den langen Pfosten, wo Brian Roloff völlig frei stand und eiskalt das 3:0 markierte. Angetrieben vom lauten Ravensburger Publikum spielten die Towerstars weiter druckvoll nach vorne und erspielten sich immer wieder Chancen. Ravensburg war jetzt klar überlegen, der SCR konnte sich bei Nemec bedanken, dass es zur zweiten Pause nur 3:0 stand.
Viel Applaus für Langmann Im Schlussdrittel drückten die Gäste noch mal aufs Tempo, aber das Ravensburger Bollwerk um Goalie Langmann hielt dem Druck der Oberbayern stand. Nach vorne spielten die Towerstars jetzt nicht mehr mit letzter Konsequenz. Sören Sturm setzte in der 49. Minute noch mal einen Hammer ab, Ivan Rachunek kam eine Minute später rechts frei zum Schuss – Nemec war jetzt aber wieder auf dem Posten. Den Schlusspunkt setzte dennoch Max Brandl für die Towerstars, der sich in der 57. Minute in der Mitte durchtankte und Nemec die Scheibe zwischen den Schonern durchspitzelte.
Der Mann des Abends war Ravensburgs Goalie Jonas Langmann, der sich über Shut-out Nummer fünf in dieser Saison freute und am Wochenende ohne Gegentor blieb. Die Ravensburger Fans feierten ihren Torhüter mit Sprechchören und die Mannschaft mit viel Applaus.
„Wir haben gut angefangen“, meinte SCR-Trainer Tim Regan. „Es war klar, dass Ravensburg mit Schwung aus der Kabine kommt. Und die Towerstars haben uns mit dem 1:0 das Momentum geraubt.“Ravensburg sei Langmann „wie eine Mauer“gewesen. „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“, sagte Towerstars-Trainer Toni Krinner ehrlich. „Garmisch hatte Chancen, aber Langmann war wie am Freitag in bestechender Form.“