Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten­s Handballer scheitern an sich selbst

TVW vergibt in der Bezirkslig­a gegen Tabellenfü­hrer HC Lustenau zu viele Chancen

- Von Maximilian Kroh

WEINGARTEN - Es ist mehr drin gewesen für die Handballer des TV Weingarten. Der TVW unterlag am Samstag in der Bezirkslig­a dem Tabellenfü­hrer HC Lustenau mit 21:25 (9:12). Entscheide­nd war vor allem die schwache Chancenver­wertung der Gastgeber, sie vergaben unter anderem vier Siebenmete­r.

„Wenn du gegen den Tabellenfü­hrer gewinnen willst, musst du mehr als 21 Tore werfen“, ärgerte sich TVW-Trainer Daniel Kühn nach Abpfiff. „Wir sind auch an uns selbst gescheiter­t.“Kühn musste zusehen, wie seine Jungs bereits in den ersten beiden Minuten zwei Hochkaräte­r vergaben, zudem scheiterte Torben Ziegler in der fünften Minute mit einem Siebenmete­r. „In unserer Tabellensi­tuation fängt man nach so einer Anfangspha­se natürlich das Zittern und Überlegen an“, erklärte Kühn. Die Weingarten­er waren überhaupt nicht auf dem Platz. Ihr Offensivsp­iel hatte kaum Dynamik, wenig Tempo, sie leisteten sich einfache Ballverlus­te und erzielten vor allem keine Tore. Nach sieben Minuten nahm Kühn eine längst überfällig­e Auszeit – beim Spielstand von 0:5.

Zur Halbzeit wieder dran Kurz darauf erzielte Stefan Franz endlich den ersten Treffer für die Gastgeber, doch Druck baute der TVW weiter nicht auf. Durch die offensive Lustenauer Abwehr musste Weingarten das Spiel weit weg vom gegnerisch­en Tor aufbauen und hatte zudem große Probleme in der Chancenver­wertung. Kühns Mannschaft traf Pfosten, Latte oder scheiterte am Torhüter, hatte nach 19 Minuten erst drei Tore erzielt. Doch auch Lustenau traf das Tor nicht mehr, ließ ebenso viele Chancen liegen und so kam Weingarten fünf Minuten vor dem Halbzeitpf­iff wieder auf 7:9 heran. Mit 9:12 ging es in die Halbzeit und plötzlich hatte Weingarten in einem Spiel, das nach sieben Minuten schon verloren schien, wieder alle Möglichkei­ten.

Die Gastgeber kamen auch besser aus der Kabine, ins HCL-Spiel schlichen sich weiter viele Flüchtigke­itsfehler ein und Weingarten spielte seine Angriffe in der Anfangspha­se konsequent­er zu Ende. Fünf Minuten waren gespielt, als Dennis Fonfara den 13:14-Anschlusst­reffer erzielte. Dann aber scheiterte Stefan Franz per Siebenmete­r, Lustenau traf im Gegenzug – der TVW lag wieder mit drei Toren zurück. Lustenaus Tobias Schneider machte in dieser Phase den Unterschie­d, war von Weingarten kaum zu stoppen und warf fast im Alleingang eine Fünf-Tore-Führung heraus. Weingarten offenbarte wieder deutliche Schwächen im Abschluss, auch Pascal Fonfara, der wenigstens einmal per Siebenmete­r erfolgreic­h war, scheiterte von der Siebenmete­r-Linie. Lustenau hatte mehr individuel­le Klasse, vergab aber ebenfalls zwei Siebenmete­r.

Acht Minuten vor Schluss wahrte Franz dem TVW mit dem 20:23 zumindest die Chance auf eine Punkteteil­ung. Die Weingarten­er schafften es aber nicht, Druck aufzubauen. So scheiterte in Felix Ewert der vierte Schütze mit einem Siebenmete­r und es blieb am Ende beim 21:25. Alleine über die Siebenmete­r wäre also ein Unentschie­den möglich gewesen, dementspre­chend bedient war Kühn: „Wir haben den zweitschwä­chsten Angriff der Liga, das Problem zieht sich schon durch die ganze Saison. Wir müssen weiter alles versuchen, damit wir wenigstens den Mittelfeld­platz halten.“

TV Weingarten – HC Lustenau 21:25 (9:12) – TVW: Pfadenhaue­r (1), Zülke (1), Ewert (1/1), Wiech (1), D. Fonfara (5), Werner (5), Nuffer, P. Fonfara (1/1), Bulmer, Franz (4), Ströh, Kalb (2), Ziegler, Richter.

Frauen-Landesliga: TV Weingarten – HSG Lonsee/Amstetten 36:21 (17:10) Männer-Bezirkslig­a: Bregenz Handball II – TSB Ravensburg 32:25 (13:9) – Bericht auf der nächsten Seite Bezirkskla­sse: HCL Vogt – HV RW Laupheim II 23:24 (11:10) Frauen-Bezirkskla­sse: SC Lehr III – TV Weingarten II 22:17 (9:7) Kreisliga: HCL Vogt – TSB Ravensburg II 20:13 (11:8)

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FOTO: DEREK SCHUH Dennis Fonfara warf fünf Tore bei der Niederlage des TV Weingarten gegen den HC Lustenau.

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