Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburger Narren freuen sich über Besucherrekord
Rund 25 000 Besucher beim Narrensprung in Ravensburg – Polizei und DRK: ruhige und friedliche Veranstaltung
Neuer Besucherrekord beim Ravensburger Narrensprung: 25 000 Fasnetsbegeisterte haben sich am Montag das Spektakel in der Altstadt angeschaut. Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen zogen 4500 Hästräger und Musikgruppen durch die Straßen und trieben ihren Schabernack. Unser Bild (Foto: Felix Kästle) zeigt die Papierkrattler der gastgebenden Schwarzen Veri Zunft.
RAVENSBURG - Kolba hoch, Verio! Bei Kaiserwetter haben am Fasnetsmontag rund 25 000 Besucher den Narrensprung der Schwarzen Veri Zunft besucht – ein neuer Rekord. Rund 4500 Hästräger und Musikkapellen zogen durch die Ravensburger Altstadt und trieben ihren Schabernack mit den gut gelaunten Menschen am Straßenrand. 68 Zünfte waren mit dabei, darunter auch wieder die Plätzlerzunft aus Weingarten, die im vergangenen Jahr abgesagt hatte.
Um Punkt zehn Uhr begann das närrische Treiben am Obertor, nachdem drei Böllerschüsse vom Mehlsack das Startzeichen gegeben hatten. Die Sonne lachte vom Himmel und die gastgebende Zunft machte den Anfang. Die folgenden Fanfarenzüge und Guggenmusiken sorgten gleich für gute Stimmung.
Die Narrengruppen der verschiedenen Zünfte – einige waren dieses Jahr zum ersten Mal in Ravensburg mit dabei und hatten teilweise einen langen Anfahrtsweg wie beispielsweise die Oberelchinger Bobbele – boten rund drei Stunden lang einen bunten Querschnitt des närrischen Brauchtums.
Aber nicht nur unter den Hästrägern war allerlei Kurioses zu sehen. Auch die Besucher an der Straße oder an den offenen Fenstern in den Häusern entlang des Umzugswegs hatten sich herausgeputzt. Da waren freche Bienen zu sehen, Ritter, Froschkönige, Tiere aller Art und auch Elvis mischte sich unter das Ravensburger Narrenvolk.
Närrischer Schabernack Diejenigen, die die Narrenrufe der einzelnen Zünfte am lautesten mitschreien konnten, wurden belohnt: mit Süßigkeiten oder lobenden Streicheleinheiten. Wer in vorderster Reihe stand, bekam die närrischen Frotzeleien zu spüren. Da wurde mit Konfetti geworfen und mit Hexenbesen oder Saublodern gewedelt. Der ein oder andere Besucher wurde auch kurzherhand über die Schulter geworfen und mitgenommen oder in einen fahrenden Zuber gesteckt.
Für Zunftmeister Kunibert Zanner war der Narrensprung einer der schönsten in seiner Karriere als Chef der Schwarzen Veri Zunft. „Es war ein richtig toller Umzug bei phänomenalem Wetter. Das war einer der schönsten.“Maßgeblich dazu beigetragen hat laut Zanner das fantastische Frühlingswetter. „Sonnenschein, blauer Himmel – und die Leute waren bester Stimmung. So viele Besucher hatten wir noch nie.“Für ihn sei das Wichtigste, dass die Veranstaltung ruhig abgelaufen sei. „Bei der allgemeinen Sicherheitslage ist man als Verantwortlicher schon froh, wenn nichts passiert, niemand zu Schaden kommt und alle einfach Spaß haben“, so Zanner.
Polizei: friedlicher Umzug Dass es ein friedlicher und ruhiger Narrensprung war, bestätigten Polizei und Deutsches Rotes Kreuz. Mehr Polizisten als in den vergangenen Jahren waren dieses Mal in Ravensburg im Einsatz, hatten aber ebenso wie die 25 Sanitäter des DRK nicht viel zu tun und konnten das närrische Treiben bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen genießen. Wie berichtet, hatte die Polizei im Vorfeld angekündigt, angesichts der Bedrohung durch Anschläge auf Großveranstaltungen mehr Beamte einzusetzen. „Im Großen und Ganzen ist es ruhig abgelaufen, es gab die ein oder andere Streitigkeit, aber keine nennenswerten Vorfälle“, teilte das Polizeipräsidium Konstanz mit.
Die Einsatzkräfte des DRK hatten ebenfalls einen ruhigen Vormittag. „Es war total unspektakulär. Wir hatten nur neun Hilfeleistungen und keine davon hatte mit Alkohol zu tun“, berichtete Bereitschaftsleiterin Cornelia Ammedick. Es seien hauptsächlich Schnittverletzungen an den Fingern gewesen, die versorgt werden mussten. „Ansonsten war es ein friedlicher Umzug, die Leute waren gut drauf.“
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