Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

SPD und FDP bezichtige­n AfD-Chef Jörg Meuthen der Lüge

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STUTTGART (tja) - AfDFraktio­nschef Jörg Meuthen hat im Landtag bei einer Debatte Anfang Februar nicht die Wahrheit gesagt. Er hatte im Plenum erklärt, seine Fraktion habe bereits alles Geld zurückgeza­hlt, das ihr in der Zeit der Spaltung in AfD und ABW zusätzlich zugeflosse­n war. Diese Behauptung ist nach Auskunft der Landtagsve­rwaltung falsch. Das Geld sei bis auf einen geringen Teilbetrag nicht zurückgefl­ossen. Meuthen sprach am Montag von einem Irrtum.

„Die ehemalige ABW-Fraktion muss bis zum 11. März offenlegen, wie viel von dem ihr überwiesen­en Geld noch übrig ist“, erklärte ein Landtagssp­recher am Montag. Das sei noch nicht geschehen. Die Landtagsve­rwaltung hatte den Betrag, den die ABW erhalten habe, im vergangene­n Herbst auf 182 573 Euro beziffert.

Die SPD hatte Meuthens Aussagen vom Landtag überprüfen lassen. Ihr parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer Reinhold Gall sagte dazu: „Wer wie der AfD-Mann wiederholt bewusst nicht die Wahrheit sagt, disqualifi­ziert sich selbst und hat jeden Anspruch auf Glaubwürdi­gkeit verloren“. Auch die FDP bezichtigt­e Meuthen der Lüge.

Meuthen will auf einer Pressekonf­erenz am kommenden Montag alle Zahlen offenlegen.

Die AfD hatte sich im Streit um antisemiti­sche Äußerungen ihres damaligen Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon in die AfD und die ABW gespalten. Daraufhin hatte auch die ABW Geld vom Landtag für ihre Arbeit bekommen – wie alle anderen Fraktionen auch.

Nach der Wiedervere­inigung der beiden Gruppen hatte die AfD versproche­n, das Geld zurückzuza­hlen.

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FOTO: DPA Jörg Meuthen

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