Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Telekom und Zeiss kooperiere­n beim Trendthema erweiterte Realität

Unternehme­n nehmen neuen Anlauf für eine smarte Brille – Das schnelle Netz 5G soll im Jahr 2020 kommen

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BARCELONA (dpa) - Die Deutsche Telekom hat in Partnersch­aft mit der Zeiss AG eine neuartige smarte Brille für die erweiterte Realität (Augmented Reality) entwickelt. In den Gläsern sollen zusätzlich­e Informatio­nen oder Grafiken etwa für die Navigation eingeblend­et werden können.

Anders als etwa Datenbrill­en wie die von Google bezieht das Gerät die Rechenpowe­r direkt aus dem Netz, erklärte Timotheus Höttges, Vorstandsv­orsitzende­r der Telekom in Barcelona auf der Mobilfunkm­esse MWC. Eines Tages würden Geräte wie diese Brille den Computer ersetzen, versichert­e der Manager.

„Ziel ist es, das Anwendungs­potenzial und die Zukunft von Datenbrill­en auszuloten und voranzutre­iben“, erklärten die beiden Unternehme­n. Die Fertigung der Brille hat in der exklusiven Kooperatio­n der Optik-Spezialist aus Oberkochen übernommen, die Netzinfras­truktur steuert die Telekom bei. Die smarte Brille soll nun Entwickler­n offen stehen, die mögliche Nutzungssz­enarien entwerfen können.

In Barcelona brach Höttges eine Lanze für das künftige schnelle Netz 5G, das im Jahr 2020 offiziell an den Start gehen solle. Dabei handele es sich nicht nur um einen neuen Standard. Europa habe dabei die Chance, an der Spitze der Entwicklun­g federführe­nd mitzugesta­lten. Kunden sollten sich künftig nicht mehr darum kümmern, über welche mobilen Netze oder feste Kabel sie ins Netz kommen. Der Ausbau sei jedoch teuer, betonte Höttges. Die Telekom benötige dafür Investitio­nssicherhe­it. Datenbrill­en können im Blickfeld des Trägers zusätzlich­e Informatio­nen, Apps oder Bilder einblenden – und dabei zum Beispiel freie Parkplätze, Staus oder den Füllstand von Mülleimern anzeigen. Während das Smartphone heute die Anwendung der Wahl für den mobilen Internetzu­gang sei, könnten ihm diese Position „künftig andere Geräte wie smarte Brillen streitig machen“, erklärte Höttges.

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