Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Heilsame Unterbrechung
Seligpreisungen stehen im Fokus der diesjährigen Fastenpredigtreihe in St. Gallus
TETTNANG - Am morgigen Aschermittwoch fällt der alljährliche Startschuss für die Fastenzeit bis Ostern – traditionell begeht die katholische Kirchengemeinde St. Gallus diese Zeit mit einer Fastenpredigtreihe.
Um Fasten-Askese in verschiedenen Religionen hat sich die Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr gedreht, in diesem Jahr wird an fünf Sonntagen das Thema „Seligsprechungen“von verschiedenen Seiten beleuchtet. Jeweils ab 17 Uhr präsentieren dabei die Referenten in der Tettnanger St.-Gallus-Kirche ihre Gedanken und Ansichten von unterschiedlichen Standpunkten aus.
Einkehr bei sich selbst halten, überprüfen, ob alles noch den richtigen Weg geht, ob die Grundausrichtung noch stimmt oder ob hier und da nicht eine Kurskorrektur angebracht wäre – als heilsame Unterbrechung im Alltagstrott ist die diesjährige Fastenpredigtreihe überschrieben.
Bergpredigt und Seligpreisungen in der heutigen Zeit Mit der Predigtreihe, die vom Erwachsenenbildungsausschuss der Kirchengemeinde St. Gallus vorbereitet wurde, will die Kirchengemeinde einen Beitrag dazu leisten, einen Perspektivenwechsel zu wagen, den eigenen Standpunkt zu reflektieren und sich dem Gespräch und neuen Impulsen zu stellen.
Im Mittelpunkt dabei stehen die Seligpreisungen, die Jesus ausgesprochen hat. Diese gelten als Herzstück der Bergpredigt und der Botschaft Jesu. Arme, Trauernde oder auch Hungernde waren in der berühmten Bibelpassage die „Seliggepriesenen“. Doch was haben diese Worte in der heutigen Zeit noch für eine Bedeutung und inwiefern können sie noch heute Wegweiser im Alltag sein?
Vier Referenten als Vertreter aus verschiedenen Lebensbereichen wollen diesen Fragen nachgehen. Den Anfang am ersten Fastensonntag, dem 5. März, macht Hendrik Groth, Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung. Der Journalist wird das Thema Seligpreisungen aus Sicht der Medien erörtern. Die zweite Fastenpredigt am 12. März wird Gabriele Wulz, Prälatin der evangelischen Landeskirche Württemberg, halten und dabei auf das Thema Seligpreisungen aus Sicht der Kirche eingehen.
Am dritten Fastensonntag, dem 19. März, ist Markus Nachbaur als Referent zu Gast in der St.-Gallus-Kirche. Der Vorstand der Stiftung Liebenau wirft einen Blick aus Sicht der Wirtschaft auf das Vortragsthema Seligpreisungen. Wie das Thema hingegen nach ethischen Maßstäben zu betrachten ist, damit wird sich die Generaloberin des Klosters Reute, Schwester Maria Hanna Löhlein, in ihrer Fastenpredigt am 26. März beschäftigen.
Am fünften und letzten Fastensonntag, dem 2. April, wird die Fastenpredigtreihe wie auch im Vorjahr mit einem Konzert abgeschlossen. Vokalmusik zur Passion aus der russisch-orthodoxen Tradition steht dabei auf dem Programm. Kantor Georg Grass an der Orgel wird dabei von dem in Tettnang bereits bekannten Vokalensemble „Anima“aus St. Petersburg unterstützt. Gemeinsam werden sie „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“von Franz Liszt nach der Kantate von Johann Sebastian Bach zur Aufführung bringen.
Die Vortragsreihe startet am Sonntag, 5. März. Die Fastenpredigten beginnen jeweils um 17 Uhr in der St.-Gallus-Kirche in Tettnang.