Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Friedrichshafener Touristik blickt auf Rekordjahr zurück
Zahl der Übernachtungen steigt erneut – Neuer Audioguide fürs Smartphone
FRIEDRICHSHAFEN - Friedrichshafens Bürgermeister Andreas Köster und Jennifer Brosy, die Leiterin der Tourist-Information, haben am Montag den Tourismusbericht 2016 vorgelegt. Mit 738 571 Übernachtungen wurde ein neuer Rekord verbucht. Potenzial, um weitere Gäste anzulocken, sehen die Häfler Touristiker noch in den Wintermonaten.
„Rekorde, Rekorde“, sagte Jennifer Brosy, als sie am Montagnachmittag bei einem Pressegespräch den Tourismusbericht 2016 vorstellte. Neben der Zahl der Übernachtungen (738 571/+5,5%) stieg im vergangenen Jahr auch wieder die durchschnittliche Auslastung der Hotelbetten (2016: 51,4% / 2015: 48,0%) in Friedrichshafen. Bürgermeister Andreas Köster lobte das Team der Tourist-Information für ihre engagierte Arbeit und stellte klar, „dass diese Zahlen für mich keine Überraschung sind“. Der Tourismus sei als Wirtschaftsfaktor von großer Bedeutung, sagte Köster und betonte, dass die aktuelle Bilanz „ein Beleg für die gute und langfristige Entwicklung“in Friedrichshafen ist.
Doch woher rührt diese Entwicklung? Gut 70 Prozent der Häfler Übernachtungen wurden wie in den Vorjahren von Geschäftsreisenden, 30 Prozent von Urlaubern gebucht. Den Zuwachs an ausländischen Gästen führen die Häfler Touristiker auf eine „intensive Marktbearbeitung“zurück. Zum einen habe die TouristInformation verstärkt Präsenz auf Messen gezeigt. Zum anderen habe man Reiseveranstalter eingeladen, um für Friedrichshafen und seine Attraktionen zu werben. Neue Printprodukte wie das „Genuss Journal“oder der „Sales Guide“sorgten ebenfalls für eine bessere Wahrnehmung. 2017 will die Tourist-Information vermehrt Blogger an den Bodensee einladen, weil ihnen ein wachsender Einfluss in der Reisebranche zugeschrieben wird.
Gepunktet hat Friedrichshafen bei seinen Gästen – die durchschnittlich 2,3 Tage bleiben –, vor allem mit seiner Museumslandschaft beziehungsweise deren Wechselausstellungen, aber auch mit dem Weihnachtsmarkt, dessen Rekordbesuch sich in einem Übernachtungsplus im Dezember niederschlug.
Saisonverlängerung Während die Hauptsaison im Sommer „ein Selbstläufer“(Köster) sei, gebe es in den Wintermonaten durchaus noch Potenziale auszuschöpfen. Das Zauberwort heißt: Saisonverlängerung. Mit geschichtlichen Führungen oder Radtouren versuchten die Häfler Tourismusmacher, auch in der Nebensaison ein attraktives Programm zu bieten. Apropos Radtouren: 2017 wird die Tourist-Information „Genuss-Radeln“ins Programm aufnehmen – vier Ausfahrten im Mai und Oktober ins Hinterland von Friedrichshafen mit einigen kulinarischen Stopps. 2017, verrät Tourist-Info-Chefin Brosy, werde es auch einige Aktionen und Veranstaltungen zum Thema „20 Jahre Erstflug Zeppelin NT“geben.
Wie in allen anderen Lebensbereichen spielt auch in der Reisebranche die Digitalisierung von Angeboten eine immer größere Rolle. In Friedrichshafen hilft nun ein neu entwickelter Audioguide dabei, die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt zu entdecken.