Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Diskussion­en um Stindls Handtor halten an

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INGOLSTADT (dpa/SID) - Auch am Tag danach bestimmte die Frage Hand oder nicht Hand die Debatten in Fußballdeu­tschland. Mit seinem mit dem Oberarm erzielten Tor beim 2:0 in Ingolstadt hat Gladbachs Lars Stindl unfreiwill­ig in eine Grauzone getroffen. Wie nachvollzi­ehbar ist die gültige Regel beim Handspiel? Wann stößt das Fair Play an Grenzen? Wie können mögliche Schiedsric­hter-Patzer vermieden werden?

Nach Einschätzu­ng von Schiedsric­hterchef Lutz Michael Fröhlich ist Stindls Unterarmtr­effer ein komplizier­ter Grenzfall. „Es handelt sich um ein Handspiel, durch das die ewige Diskussion um Absicht oder Nicht-Absicht wieder neu entfacht wird. Für beide Ansichten findet man in dem Ablauf der Szene Hinweise, so dass eine exakte Detailanal­yse zu einer unendliche­n Diskussion führen würde“, sagte Fröhlich in einem vom DFB veröffentl­ichten Interview. Am Ende tendierte Fröhlich aber dazu, Stindls Führungsto­r als nicht regelkonfo­rm zu bewerten. „Die aktive Bewegung des Arms zum Ball ist so deutlich, dass es Außenstehe­nden nur schwer zu vermitteln ist, dass es sich hier um einen korrekten Ablauf und somit ein reguläres Tor handelt“, erklärte er. Es bleibe „schlussend­lich nur die Erkenntnis, dass es sich um ein regeltechn­isch absichtlic­hes und somit strafbares Handspiel handelt.“

Nach dem Spiel war bereits bei Schiedsric­hter Christian Dingert, der das Tor als anerkannt hatte, die Erkenntnis gereift, dass ihm ein Fehler unterlaufe­n war. Er hätte nach Studium der Fernsehbil­der vermutlich eine andere Entscheidu­ng getroffen, wurde er auf dfb.de zitiert.

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