Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Minimalkonsens bei Genfer Syrien-Gesprächen
GENF (dpa) - Bei den Syrien-Friedensgesprächen in Genf hat sich nach acht Tagen zäher Verhandlungen am Freitag ein Minimalkonsens abgezeichnet. Obwohl Regierung und Opposition nicht ein einziges Mal direkt zusammenkamen und überhaupt nicht inhaltlich über die drängendsten Probleme verhandelt wurde, einigten sich beide Seiten dem Vernehmen nach wenigstens auf das Prozedere für die nächste Runde: es sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, wie der Vertreter der Opposition, Dschihad Makdissi, am Freitag in Genf sagte. Unterdessen berichtete das russische Verteidigungsministerium von neuen Erfolgen der Regierungstruppen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS). Sie kontrollierten das Zentrum der Oasenstadt Palmyra und kämpften östlich von Palmyra weiter. Die russische Luftwaffe habe eine entscheidende Rolle bei der Rückeroberung gespielt, sagte Sergej Rudskoj vom Generalstab. Bei den Gefechten seien rund 1000 IS-Kämpfer getötet oder verletzt sowie Dutzende Fahrzeuge zerstört worden.
Verdächtiger nach Tod von Kims Halbbruder frei
KUALA LUMPUR (AFP) - Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist der einzige festgenommene Nordkoreaner aus dem Gewahrsam freigelassen worden. Der 47-jährige Ri Jong-chol verließ am Freitag begleitet von Sicherheitskräften die Polizeistation in Sepang südlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur, wo er zwei Wochen lang festgehalten worden war. Umliegende Straßen wurden abgesperrt, das Fahrzeug mit Ri an Bord wurde von einem Konvoi begleitet.
Norwegen will Handys von Asylbewerbern kontrollieren
OSLO (dpa) - Die norwegische Regierung will Handys und Computer von Asylbewerbern routinemäßig kontrollieren, um Terror vorzubeugen. Bislang nutze die Polizei den Handy-Check nur unregelmäßig, um die Identität der Asylbewerber festzustellen, sagte ein Ministeriumssprecher. Nach dem Vorschlag der Integrationsministerin Sylvi Listhaug soll die Kontrolle zum Standard werden. Damit könnte ihrer Einschätzung nach auch Menschenschmuggel aufgedeckt werden. Das Justizministerium unterstützt die Idee der Rechtspopulistin, die das Parlament aber billigen muss. Wann über den Vorschlag entschieden werden könnte, war nach Angaben des Sprechers am Freitag noch unklar.