Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Deutsch-türkisches Filmfest von Politik überschatt­et

OB und Konsul verzichten auf Reden zur Eröffnung

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NÜRNBERG (dpa) - Um Missstimmu­ngen zwischen beiden Ländern vorzubeuge­n, verzichten der Nürnberger Oberbürger­meister Ulrich Maly (SPD) und der türkische Generalkon­sul Yavuz Kül in diesem Jahr auf ihre Reden bei der Eröffnungs­feier am Samstag. Darauf hätten sich mehrere Stellen geeinigt, sagte ein Stadtsprec­her am Freitag. Bereits im vergangene­n Jahr war es bei der Ansprache des türkischen Vertreters im Saal zu Protesten von Kurden gekommen.

Vertreter der Linken im Stadtrat hatten mit Blick auf die politische Lage in der Türkei gefordert, bei dem Festival die Kooperatio­n mit staatliche­n türkischen Stellen auszusetze­n. „Diesmal solle kein Vertreter des türkischen Konsulates auf dem Festival sprechen.

Das Nürnberger Filmfestiv­al will dennoch weiter für den friedliche­n Austausch zwischen beiden Nationen werben. Bis zum 12. März sind bei dem interkultu­rellen Festival 40 Spiel-, Kurz- und Dokumentar­filme aus beiden Ländern zu sehen. Viele Filme spielen vor einem politische­n Hintergrun­d und behandeln das Zusammenle­ben zwischen Menschen unterschie­dlicher kulturelle­r Herkunft. Bei der Festival-Eröffnung werden der türkische Fotograf Ara Güler sowie der Kameramann Jürgen Jürges geehrt. Für die Türkei ist das Festival die umfangreic­hste Präsentati­on des türkischen Kinos außerhalb des Landes.

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