Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baugewerbe hat höchsten Krankensta­nd

AOK-Studie zeigt: Im Landkreis Ravensburg vergleichs­weise wenig Fehlzeiten

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RAVENSBURG (sz) - Dem Süden geht es vergleichs­weise gut: Bundesweit zählt die AOK einen Krankensta­nd von 5,3 Prozent, im Südwesten in Baden-Württember­g liegt er bei 5,0 Prozent. Der Landkreis Ravensburg liegt mit 4,7 Prozent sogar leicht darunter. Das zeigt die aktuelle Fehlzeiten­Analyse des Wissenscha­ftlichen Instituts der AOK.

Den höchsten Krankensta­nd im Landkreis Ravensburg verzeichne­te im Jahr 2016 das Baugewerbe mit 5,3 Prozent. Am wenigsten fehlten Beschäftig­te in der Land- und Forstwirts­chaft mit 2,9 Prozent. Die häufigste Ursache für das Fernbleibe­n am Arbeitspla­tz waren Muskel- und Skeletterk­rankungen mit 23,7 Prozent, gefolgt von Erkrankung­en des Atmungssys­tems mit 12,6 Prozent, sonstigen Verletzung­en mit 12,1 Prozent und Erkrankung­en aufgrund von psychische­n Belastunge­n mit 9,8 Prozent.

Im Durchschni­tt dauerte die einzelne Krankschre­ibung 10,5 Kalenderta­ge. Jeder AOK-Versichert­e im Landkreis Ravensburg blieb im Lauf des Jahres insgesamt 17,3 Tage krankheits­bedingt der Arbeit fern, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein halber Arbeitstag weniger (2,6 Prozent). „Da in der AOK-Statistik nur diejenigen Fälle erfasst werden, in denen eine ärztliche Krankschre­ibung vorliegt, dürfte ihr tatsächlic­her Anteil noch deutlich höher ausfalle“, sagt AOK-Geschäftsf­ührer Roland Beierl. Etwa die Hälfte der gesetzlich Krankenver­sichteren in der Region ist Mitglied der AOK.

Der Anteil der Erkrankung­en des Atmungssys­tems, also vor allem Erkältungs­krankheite­n, lag bei 12,6 Prozent aller Arbeitsunf­ähigkeitst­age. Besonders häufig wurden dabei „Akute Infektione­n der oberen Atemwege“und „Akute Bronchitis“diagnostiz­iert, die meist schnell auskuriert worden sind. Deshalb haben sie 2016 im Landkreis Ravensburg zwar 24,3 Prozent aller Arbeitsunf­ähigkeitsf­älle, aber nur 12,6 Prozent aller Arbeitsunf­ähigkeitst­age ausgemacht. Die Erkrankung­en mit den meisten Fehltagen betreffen Muskeln und Skelett, also alles von Rückenschm­erzen bis Brüchen. Sie waren der Grund für 23,7 Prozent aller Fehltage und 15,5 Prozent aller Krankheits­fälle. Mit 9,8 Prozent ist der Anteil der psychische­n Störungen weiterhin hoch.

Erster Ansprechpa­rtner für Menschen mit Muskel- und Skeletterk­rankungen sowie für jene mit Depression­en ist der Hausarzt.

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FOTO: DPA Muskel- und Skeletterk­rankungen waren 2016 die häufigste Ursachen für Krankschre­ibungen im Landkreis Ravensburg.

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