Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Busunternehmer wegen Reform besorgt
RAVENSBURG (sz) - Bei den privaten Busunternehmern, die im Bodo-Verkehrsverbund auf rund 75 Linien überwiegend im ländlichen Raum unterwegs sind, herrscht große Unsicherheit. Durch eine von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) geplante Reform befürchten sie negative Auswirkungen auf die Strukturen im Nahverkehrsangebot, das überwiegend von mittelständischen Unternehmen erbracht wird.
Statt wie bisher ihre Linien eigenwirtschaftlich zu fahren und den Ausgleich für rabattierte Schülermonatskarten vom Land zu erhalten, sollen zukünftig die Landkreise diese Gelder verwalten. Die neue Regelung soll bereits 2018 in Kraft treten. Im BodoGebiet könnte es dadurch zu einschneidenden Änderungen kommen, befürchten die privaten Busunternehmen laut einer Pressemitteilung.
Dass durch die geplante Reform das Busfahren günstiger oder besser werden soll, bezweifelt der Sprecher der Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH, Bernd Grabherr. In dieser Vereinigung haben sich 14 Busunternehmen aus dem Landkreis Ravensburg und dem Bodenseekreis zusammengeschlossen. Grabherr: „Es besteht das Risiko, dass nicht alle überleben. Denn die Unternehmen sind auf die Einnahmen auf der Linie, für die sie verantwortlich sind, angewiesen. Und Nahverkehr ist ein VorOrt-Geschäft. Wenn ein Standort wegfällt, kann es am Ende nur teurer werden.“
Die Busunternehmer hoffen, dass die geplanten Änderungen von den Landkreisen mit Augenmaß, Bedacht und Mut so umgesetzt werden, dass die Strukturen und die Leistungsfähigkeit ihrer Unternehmen und die damit verknüpften Arbeitsplätze erhalten bleiben.