Aus Spaß wird Ernst

Bei der Narrenverbrüderung zwischen Ravensburg und Weingarten stand eines über allem: Der gefälschte verlorene Pfeifenkopf, den die Faschingsgesellschaft Milka den Plätzlern unterzujubeln versuchten. Doch natürlich hielt die plumpe Nachbildung der Begutachtung von Fasnets-Papst Jürgen Hohl nicht stand. Sofort watschte er das billige Plagiat als Fälschung ab. Was einigen Beteiligten dabei entging: Hohl hatte sich für die Narrenverbrüderung extra eine dicke Brille aufgezogen, die ihm SZ-Karikaturist Rainer Weishaupt im vergangenen November auf die Nase gebunden hatte. Damals hatte eine Haare schneidende Hexen-Zunft Weishaupt veranlasst, ein paar weitere gewerbliche Hexen-Zünfte fiktiv ins Leben zu rufen.

Und genau das hatte sich nicht nur Jürgen Hohl, sondern der gesamte Mostclub zum Vorbild genommen. So gab es bei der Narrenvebrüderung Apotheken-, Mode-, Bäcker- und gar Raweg-Hexen. Die dies bisher nicht gewürdigt wurde, kann der Welfi der Weingartener Delegation nun nur ein dickes Lob aussprechen. Gerne würde er öfters sehen, dass Karikaturen in die Realität umgesetzt werden. Man denke da nur an einen Oberbürgermeister, der als Batman verkleidet Fledermäuse im Reutebühl herumträgt. Oder aber Vampir Axel Müller und Kürbis Paul Blechschmidt, die den OB an Halloween erschrecken. Nur eine Sache würden die meisten Bürger in Weingarten wohl nicht gerne in der Realität sehen: Weiter Blitzer, mit denen die Stadt Geld scheffelt... welfi@schwaebische.de