Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
FV fährt zum Topspiel nach Freiburg
Ravensburg spielt in der Fußball-Oberliga beim Tabellenführer (So, 14 Uhr)
RAVENSBURG - Der FV Ravensburg bestreitet am Sonntag das Topspiel in der Fußball-Oberliga beim Tabellenführer SC Freiburg II. Bei der U 23 des Bundesligisten geht es für die Mannschaft von Wolfram Eitel darum, den Rückstand auf die Spitze weiter zu verringern. Derzeit liegt Ravensburg acht Punkte hinter dem SCF auf Platz fünf. Das Spiel im Möslestadion der Freiburger Fußballschule wird um 14 Uhr angepfiffen.
Einen kleinen Motivationsschub gab es für die FV-Spieler bereits am Freitagabend. Denn der FV Ravensburg wurde bei der Sportgala im Konzerthaus als Mannschaft des Jahres 2016 ausgezeichnet. Der FV hatte im vergangenen Jahr Geschichte geschrieben, als man erstmals den Württembergischen Verbandspokal holte und in die erste Runde des DFB-Pokals einzog. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, das hat sich die Mannschaft verdient“, sagte FV-Trainer Wolfram Eitel. „Das soll uns auch Selbstvertrauen geben für das Spiel am Wochenende.“
Beim SC Freiburg geht es für den FV um viel. Mit einem Sieg wäre man auf fünf Punkte dran am Gegner und dürfte weiter von der Aufholjagd Richtung Tabellenspitze träumen. Mit einer Niederlage und elf Punkten Rückstand müsste man sich wohl frühzeitig aus dem Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze verabschieden. Das Hinspiel gewann der FV mit 2:1. „Es wird schwer, aber wir können mithalten und fahren dorthin, um zu gewinnen“, sagte Eitel. Man wolle defensiv stabil stehen und als Mannschaft kompakt verteidigen. „Noch wichtiger ist aber, dass wir couragiert Akzente nach vorne setzen.“
Nicht dabei sein wird FV-Kapitän Steffen Wohlfarth, der nach seiner Roten Karte vom vergangenen Wochenende (2:1-Sieg gegen KSC II) vom Verband für ein Spiel gesperrt wurde. „Das Sportgericht hat milde geurteilt, weil es einfach keine Rote Karte war“, sagte Eitel, „das war eine Fehlentscheidung, aber wir akzeptieren das.“Ansonsten hat der Trainer alle Mann an Bord.
Freiburgs Trainer Christian Preußer erwartet mit dem FV einen erfahrenen, abgeklärten und robust auftretenden Gegner, wie er sagt. „Es wird sicher eine sehr zweikampforientierte und intensive Partie“, sagt der Freiburger Coach. „Darauf müssen wir uns einstellen, gleichzeitig wieder spielerische Lösungen suchen und von der Art und Weise her so auftreten, wie uns das in weiten Teilen im letzten Spiel gelungen ist.“
Was die Kaderplanung für die nächste Saison angeht, ist der FV wieder einen Schritt weitergekommen. „Simon Kraft, Maschkour Gbadamassi, Felix Widmann und Felix Bonelli haben ihre Verträge jeweils um zwei Jahre verlängert“, sagte Peter Mörth der SZ. „Der FV baut damit weiterhin auf seinen Nachwuchs“, so der Sportliche Leiter. „Wir profitieren stark von der Jugendarbeit, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat“, sagte Coach Eitel, ein Großteil der Spieler der ersten Mannschaft komme aus der eigenen Jugend. „Wir wollen diesen Weg weitergehen, ich freue mich, dass die Jungs sich zum FV bekennen.“
Laut Eitel werde man auch künftig mit allen jungen Spielern in die Vorbereitung gehen, jeder habe dann in sechs Wochen die Möglichkeit, sich zu bewähren. „Das Leistungsprinzip zählt.“Auch danach sei die Tür nicht zu. Momentan sind mit Felix Schäch, Marcel Fetscher, Mashkour Gbadamassi und Felix Widmann vier ganz junge Spieler im Oberliga-Kader, Simon Kraft und Felix Bonelli ganz nahe dran.
Ein anderer Spieler verlässt dagegen Ravensburg: „Der Vertrag mit Alexander Gorte wurde in beiderseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aufgelöst“, sagte Mörth. Gorte wechselt demnach ab sofort zum südbadischen Verbandsligisten SC Pfullendorf. „Ich fand den Abgang nicht so glücklich, aber das ist seine Entscheidung, wir wünschen ihm alles Gute“, sagte Eitel.