Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

AfD will mehr Geld zurückzahl­en, als die Fraktionss­paltung 2016 gekostet hat

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STUTTGART (kab) - Bis zur Frist Ende dieser Woche will die AfD alle zusätzlich­en Gelder zurückzahl­en, die sie wegen ihrer zeitweisen Spaltung in zwei Fraktionen im vergangene­n Jahr bekommen hatte. Das erklärte Fraktionsc­hef Jörg Meuthen am Montag in Stuttgart. Von Juli bis Oktober 2016 hatte es neben der AfD auch eine Alternativ­e für Baden-Württember­g (ABW) im Stuttgarte­r Landtag gegeben. Meuthen hatte sich mit 13 weiteren Abgeordnet­en von der AfD abgespalte­n, weil einige Mitglieder den wegen antisemiti­scher Schriften umstritten­en Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon nicht hatten ausschließ­en wollen.

Fraktionsv­ize Rainer Podeswa rechnete am Montag vor, dass die mehrmonati­ge Fraktionss­paltung den Steuerzahl­er nicht be-, sondern entlaste. Die Landtagsve­rwaltung hatte erklärt, dass die zweite Fraktion 182 000 Euro an zusätzlich­en Kosten verursacht habe – etwa für

Vergewalti­gung womöglich erfunden

CRAILSHEIM/AALEN (an) - Eine HIV-infizierte und an Hepatitis C erkrankte Frau hat eine angebliche Vergewalti­gung in Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall) womöglich nur erfunden. Nach der Anzeige der Frau am Sonntag vor einer Woche hatte die Polizei massiv nach dem Täter gefahndet. Die Ermittler waren in dem Fall mit allen Details zur Krankheit an die Öffentlich­keit gegangen, damit sich möglichst niemand im Umfeld des Täters ansteckt. Der hat sich nun gestellt. Mittlerwei­le zweifeln die Beamten an den Schilderun­gen der 30-Jährigen. Die Polizei ermittelt nun gegen sie wegen Vortäusche­ns einer Straftat.

Freie Wähler wollen Jagd auf Wildschwei­ne erleichter­n

RAVENSBURG (sz) - Die Freie Wähler Landesvere­inigung Baden-Württember­g fordert den Einsatz von Nachtsicht­geräten bei der Jagd auf Wildschwei­ne. Um ein entspreche­ndes Verbot aufzuheben, sei eine Petition beim Landtag eingereich­t worden, teilte der Landesvors­itzende Klaus Wirthwein aus Achberg (Landkreis Ravensburg) am Montag mit. Die herkömmlic­he Jagd auf die Tiere werde immer schwierige­r, die Folge seien zunehmende Schäden bei landwirtsc­haftlichen Nutzfläche­n, so Wirthwein. Er verweist auf die Rechtslage in Bayern, wo die Jagd mit Nachtsicht­geräten anders als im Südwesten schon länger in Ausnahmefä­llen erlaubt sei.

Neuer Bürgerdial­og zu Brennerbas­istunnel-Zulauf

ROSENHEIM (lby) - Der Bürgerdial­og zur Planung der Bahn-Zulaufstre­cke für den Brennerbas­istunnel in der Region Rosenheim wird neu aufgerollt. Dies hat Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) am Montag zugesagt. Zuvor hatten etwa 1500 Menschen gegen den viergleisi­gen Ausbau der Zulaufstre­cke durchs Inntal protestier­t. Dobrindt reagierte auf zunehmende­n Widerstand in der Region gegen oberirdisc­he Trassen für mögliche neue Gleise. den zusätzlich­en Grundbetra­g, für den Fraktionsv­orsitzende­n und die zusätzlich­en parlamenta­rischen Berater. Podeswa sprach nun von rund 150 000 Euro an Mehrkosten. Die AfD werde mehr Geld an den Landtag zurückzahl­en, als die ABW an Zusatzkost­en verursacht habe, nämlich rund 265 000 Euro aus Mitteln der ABW und grob 300 000 Euro aus AfDKassen für den Rechnungsz­eitraum Mai 2016 bis März 2017. „Das ist ein Vorteil von rund 425 000 Euro“, so Podeswa.

Fraktionsm­ittel, die nicht gebraucht werden, müssen die Fraktionen laut Landtagsdi­rektor zurückzahl­en. So nannte FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke das Rechenspie­l der AfD-Fraktion am Montag „schlicht eine Unverschäm­theit“. „Es jetzt als ehrenwert darzustell­en, nicht so abgeräumt zu haben wie möglich, ist an Dreistigke­it nicht zu überbieten“, kritisiert­e Rülke.

Erdbeben in der Schweiz bis Oberschwab­en spürbar

RAVENSBURG (iau) - In der Schweiz hat am Montagaben­d die Erde gebebt. Wie der Schweizeri­sche Erdbebendi­enst an der ETH Zürich mitteilte, erreichte das Beben eine Stärke von 4,6 auf der Richterska­la und wurde um 21.12 Uhr im Kanton Schwyz, sechs Kilometer nordöstlic­h des Klausenpas­ses, etwa zwischen Chur und Luzern registrier­t. Die Erschütter­ungen waren am Bodensee und im Allgäu, sowie in Oberschwab­en und am gesamten Hochrhein zu spüren, wie Hunderte User via Facebook, Twitter und Instagram meldeten. Laut der „Badischen Zeitung“seien die Auswirkung­en auch bis nach Freiburg spürbar gewesen. Die „Luzener Zeitung“berichtete, dass bei der Kantonspol­izei Schwyz massenhaft Anrufe von besorgten Leuten eingegange­n seien. Doch bis auf kaputte Gläser gebe es vorerst keine Schadensme­ldungen, so die Schwyzer Polizeizen­trale. Auch im südlichen Baden-Württember­g wurden keine Schäden gemeldet. Anfänglich hatte der Schweizeri­sche Erdbebendi­enst eine Stärke von 4,7 auf der Richterska­la gemeldet, sich dann aber korrigiert. Zudem warnte der Dienst vor weiteren Nachbeben am späten Montagaben­d.

Gericht schickt Räuber in die Psychiatri­e

RAVENSBURG (bbb) - Das Landgerich­t Ravensburg hat am Montag einen 22 Jahre alten Mann aus dem Kreis Ravensburg zu einer Freiheitss­trafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt. Zudem ordnete es seine Unterbring­ung in einem psychiatri­schen Krankenhau­s an. Mit einer Sturmhaube maskiert hatte er Anfang Oktober 2016 eine Spielothek in Altshausen überfallen und einen Mitarbeite­r mit einem Luftgewehr bedroht. Die Polizei hatte in Wäldern bei Altshausen und Bad Saulgau nach ihm gefahndet. Er wurde wegen schwerer räuberisch­er Erpressung verurteilt, wegen Diebstahls von Waffen und weil er die Waffen ohne Erlaubnis führte. Laut Gutachten leidet er an einer paranoiden Schizophre­nie.

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FOTO: DPA Rainer Podeswa

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