Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

DFL kritisiert 1860 München

Medien werden unangenehm­e Fragen untersagt

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MÜNCHEN (SID/sz) - Das Geschäftsg­ebaren von Investor Hasan Ismaik hat den Zweitligis­ten 1860 München ins Abseits manövriert: Nach der Pressesper­re und dem Jubelverbo­t schränken einige Medien ihre LöwenBeric­hterstattu­ng massiv ein, und auch die bislang zurückhalt­ende Deutsche Fußball Liga (DFL) übt Kritik. Sanktionen muss der Traditions­club aber trotz der höchst strittigen Vereinspol­itik nicht fürchten.

„Angesichts der Tatsache, dass die Clubs sowohl auf ihrem Trainingsg­elände als auch im eigenen Stadion Hausrecht ausüben und die DFL in diesem Fall nicht direkt berührt ist, besitzt die DFL hier keine statuarisc­he Grundlage, weitergehe­nd tätig zu werden“, teilte die DFL zu den Vorgängen der vergangene­n Woche mit. Sie rügte aber dennoch, dass ein „profession­elles Miteinande­r“von Clubs und Medien „nicht infrage gestellt werden“solle. Genau das hatte die 1860-Vereinsfüh­rung aber getan. Während der Pressekonf­erenz vor dem Punktspiel gegen den FC St. Pauli am Samstag (2:1) war Medienvert­retern das Wort verboten worden, Fragen an Trainer Vitor Pereira wurden nicht beantworte­t. In der Partie hatte der Löwen-Investor zudem angeblich verfügt, dass sich die Gremiumsmi­tglieder aus Hamburg umsetzen sollten, weil sie angeblich zu sehr über die Tore ihres Club gejubelt hatten. St. Paulis Geschäftsf­ührer Andreas Rettig kommentier­te den Vorfall mit: „Wenn auf dem Altar des vielen Geldes Meinungsfr­eiheit und respektvol­ler Umgang mit Mitarbeite­rn, Medien und anderen Clubs auf der Strecke bleiben, dann gute Nacht, Fußball.“

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