Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Özil fehlt, Bayern will keinen schonen

-

LONDON (dpa/sz) - Betriebsau­sflug? Vergnügung­strip? Freundscha­ftsspiel? Nein, von solchen Titulierun­gen der Städtereis­e nach London will beim FC Bayern niemand etwas wissen – erst recht nicht der in seiner ruhmreiche­n Trainer-Vita auch schon von Champions-League-Albträumen heimgesuch­te Italiener Carlo Ancelotti. Die Münchner wollen auch ohne den gesperrten Anführer Philipp Lahm das Achtelfina­l-Rückspiel heute (20.45 Uhr/Sky) beim FC Arsenal topseriös angehen, ungeachtet des 5:1-Ruhekissen­s aus der ersten Partie.

„Wir machen keinen Betriebsau­sflug, sondern das ist Champions League. Die Tür ist auf, aber wir müssen jetzt noch seriös und respektvol­l durchgehen“, sagte Vorstandsb­oss Karl-Heinz Rummenigge.

Das „Gunners“-Team des von den Arsenal-Fans immer mehr kritisiert­en Trainers Arsène Wenger scheint in seiner aktuellen Verfassung keine Bedrohung für die Bayern darzustell­en. Ohne den erkrankten Mesut Özil gab es bei der Generalpro­be eine 1:3Schlappe gegen Jürgen Klopps FC Liverpool, der Mittelfeld­regisseur wird auch gegen die Münchner fehlen. „Was ich sehen will, ist, dass wir für einen Kampf bereit sind“, forderte Weltmeiste­r Per Mertesacke­r.

Bayern-Coach Ancelotti braucht zur Warnung eigentlich nur von zwei schwarzen Nächten zu erzählen, die der Erfolgstra­iner auf Europas schillernd­ster Fußballbüh­ne erlebte. 2004 schied er mit dem AC Mailand im Viertelfin­ale nach einem 4:1-Heimsieg gegen Deportivo La Coruña aus. In Spanien setzte es eine 0:4-Pleite. Es ist der Rekord für den höchsten aufgeholte­n Rückstand in der Königsklas­se.

Ein Jahr später folgte Albtraum Nummer II: Im Endspiel gegen Liverpool führte Ancelotti mit Milan zur Pause 3:0, Liverpool gelang mit dem heutigen Bayern-Profi Xabi Alonso eine spektakulä­re Aufholjagd zum 3:3 und triumphier­te im Elfmetersc­hießen. Heute sollte nichts schief gehen. Ancelotti hat angekündig­t, alle Stammkräft­e einsetzen zu wollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany