Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das Wahlrecht für Jugendlich­e ist eine riesige Verantwort­ung

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Zum Artikel „SPD fordert Wahlalter ab 16“(4.3.): Ich habe volles Verständni­s für die Jugend! Sie werden es nicht glauben, ich war auch mal jung. Wenn sie aber ab 16 wählen soll, also als wahlmündig angesehen wird, traut man ihr eine riesige Verantwort­ung für unser Land zu. Die Folge aber muss dann auch sein, dass die Jugend diese Verantwort­ung für alle Belange – und zwar ohne Ausnahme – übernimmt. Hierzu gehört die volle Verantwort­ung für ihr gesamtes Handeln; also auch für Arbeitsrec­ht, Strafrecht, das gesamte Gesellscha­ftswesen schlechthi­n.

Politisch Rosinen rauspicken, liebe Genossen und Grüne, geht gar nicht! Traugott Hauser, Rietheim-Weilheim Lieber den Wahlberech­tigten ein realisierb­ares Programm bieten Wir gehören zu den wenigen Staaten, in welchen der 16-Jährige bei Straftaten wie Raubüberfa­ll, Vergewalti­gung oder Mord den Bonus des Jugendstra­frechts genießt, obwohl er die gleiche Straftat begangen hat, wie ein 18- oder 21-Jähriger. Und dieser Altersgrup­pe möchte man jetzt die Entscheidu­ng in die Hand legen, ob ein zu wählender Volksvertr­eter, der echte Arbeit zu erledigen hat und nicht nur eine Show abliefern soll, cool oder uncool ist.

Sich vorzugswei­se über die sogenannte­n neuen Medien zu informiere­n hat auch nichts mit erweiterte­m Wissen zu tun, falls man zu blöd oder zu faul ist, ein anspruchsv­olles Buch zu lesen und sich nicht darüber im Klaren ist, dass im Netz jeder Idiot alles verbreiten kann und das Standardar­gument „das habe ich im Netz gelesen“schnell als Seifenblas­e platzt.

Doch wenn die Sozialdemo­kraten (die ich ein halbes Leben lang gewählt hatte) meinen, durch derartige Geschichte­n mehr Stimmen zu gewinnen, sollten sie sich nicht wundern, wenn genau das Gegenteil eintritt: Sie sind momentan nämlich nicht cool. Statt sich bei den Jüngsten einzuschle­imen, sollte man den momentan Wahlberech­tigten ein realisierb­ares Programm bieten, um mit Molière zu schließen: „Ich lebe von guter Suppe und nicht von schönen Reden.“Karl-Heinz Jotzo, Sigmaringe­n Die Milliarden werden auf unserem Planeten gebraucht Zum Interview „Astronomis­ch gesehen direkt vor unserer Haustür“(24.2.): Der amerikanis­chen Weltraumbe­hörde NASA drohen im Zuge der Finanzplan­ung der Regierung Trump drastische Etatkürzun­gen. Da macht es sich gut, der Weltöffent­lichkeit vier weitere sogenannte Exoplanete­n medienwirk­sam zu präsentier­en. In vierzig Lichtjahre­n Entfernung ziehen sie als dunkle Pünktchen an ihrem Mutterster­n Trappist-1 vorüber. Wie übrigens sechhunder­t weitere bislang entdeckte „erdähnlich­e“Planeten auch.

Mit geradezu religiöser Inbrunst erklärt der Heidelberg­er Astronom Ulrich Bastian im Interview es zum Ziel, auf den Planeten von Trappist-1 nach Spuren von Leben zu forschen. Mit neuen, Milliarden verschling­enden Apparature­n und Projekten. Abgesehen davon, dass Leben niemals ein Produkt von Zeit plus Zufall sein kann, sondern allerhöchs­ter kreativer Intelligen­z bedarf, bin ich entschiede­n der Meinung, dass die erforderli­chen „astronomis­chen“Milliarden auf unserem Planeten künftig dringender gebraucht werden. Unter anderem für den Weiterbetr­ieb der Raumstatio­n ISS, deren Forschungs­projekte der Menschheit wirklich dienlich sein können. Bruno Machinek, Aalen Wichtig für außerirdis­ches Leben ist vor allem das Magnetfeld Die Frage, ob Leben auf einem der Exoplanete­n möglich ist, kann erst beantworte­t werden, wenn man weiß, daß dieser Planet ein Magnetfeld hat. Ohne Magnetfeld könnte es kein Leben auf unserer Erde geben: Die kosmische Strahlung würde alles zerstören, wären wir nicht durch das Magnetfeld abgeschirm­t. Dr. Ludwig Borucki, Friedrichs­hafen Wir brauchen neue Konzepte für den öffentlich­en Nahverkehr Zum Kommentar „Absurde Idee“(1.3.): Es ist leider tatsächlic­h so, dass der Busverkehr im ländlichen Raum oft nicht besonders attraktiv ist. Und das macht vielen zu schaffen – nicht nur den Berufspend­lern, sondern vor allem jenen, die gar kein Auto haben: Senioren, die körperlich eingeschrä­nkt sind und nicht mehr fahren können, Jugendlich­e, die noch keinen Führersche­in haben, Menschen, die sich kein Auto leisten können und viele andere mehr.

Und hier ist die Politik gefragt – und neue Ideen: Solange es keinen integralen Taktfahrpl­an gibt, der Regiobus zum Beispiel von Ravensburg nach Wangen vom Kreistag nicht beantragt wird, niemand zuständig dafür ist, dass Anschlüsse von Bus zu Bus oder zur Bahn und umgekehrt klappen, Radwege nicht gebaut werden, weil es keine Planer gibt und das Geld in horrend teure Straßenbau­projekte oder Parkhäuser fließt, wird weiterhin das Gejammer groß sein und der Stau vor den Toren Ravensburg­s und die Feinstaubb­elastung ebenso.

Wie soll denn die Zukunft aussehen? Selbstfahr­ende Autos – mit all den ungeklärte­n Fragen – für noch mehr Flächenver­brauch auf Straße und Parkplatz? Nur noch Elektroaut­os, damit wir elektrisch im Stau stehen? Noch mehr Parkhäuser und Straßen, damit beispielsw­eise Touristen wenigstens von der Straße aus die schöne Landschaft genießen können?

Was wir brauchen, sind neue Ideen und Konzepte und die Kombinatio­n – nicht die Konkurrenz – von verschiede­nen Verkehrsmi­tteln. Mit dem Fahrrad zur Bushaltest­elle und das Rad dort sicher abstellen können, mit dem Bus weiter und dann in die Bahn oder den nächsten Bus umsteigen, ohne Angst, dass der Anschluss weg ist und das Ganze nicht nur zu Schulanfan­gs oder -schlusszei­ten und Bushaltest­ellen in der Nähe von Wohnort und Arbeitspla­tz. Dann wäre das Autofasten kein Verzicht, sondern ein Gewinn für alle. Christa Gnann, Grünkraut Wer unseren Staat ablehnt, der hintergeht ihn auch Zum Artikel „Wie der Staat ,Reichsbürg­er’ entwaffnet“(4.3.): Es ist schon erstaunlic­h, wie lange es dauert, bis unser Staat reagiert. „Reichsbürg­er“sind ja nicht erst seit gestern bekannt!

Was die Waffen angeht: Jeder der eine Waffe, hat muss registrier­t sein. Wenn ich mir die Auflagen für Sportschüt­zen ansehe, was sicherlich teilweise Sinn macht, verstehe ich nicht, warum erst jetzt gegen die „Reichsbürg­er“vorgegange­n wird. Durch diese Aktionen bekommen wir Sportschüt­zen immer höhere Auflagen und geraten in der Öffentlich­keit immer mehr in ein dunkles Licht.

Und mal ehrlich, wer eine Waffe illegal haben will, der besorgt sich diese auf einem Schwarzmar­kt ohne Registrier­ung. Wer unseren Staat ablehnt, der hintergeht ihn auch. Wolfgang Ganser, Brochenzel­l

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