Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Leichter Anstieg bei Unfällen, deutlicher Rückgang bei Unfalltote­n

Polizeiprä­sidium Konstanz legt die Verkehrsun­fallbilanz 2016 vor

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Gesamtzahl der polizeilic­h erfassten Verkehrsun­fälle im Polizeiprä­sidium Konstanz ist im vergangene­n Jahr von 24 934 auf 25 416 leicht angestiege­n. Die Unfälle mit Personensc­haden und insbesonde­re die Zahl der Unfalltote­n sind jedoch deutlich zurückgega­ngen“, bilanziert­e Polizeiprä­sident Ekkehard Falk bei der Bekanntgab­e der Verkehrsun­fallzahlen. Ein Überblick:

Tödliche Unfälle Waren im Jahr 2015 in den vier Landkreise­sn des Polizeiprä­sidiums Konstanz noch 55 Verkehrsto­te zu beklagen, sei deren Zahl vergangene­s Jahr auf 41 um gleich 26 Prozent gesunken, erklärt der Polizeiche­f. „Trotz des deutlichen Rückgangs bei den Verkehrsto­ten wird die Polizei in ihren Anstrengun­gen nicht nachlassen, in Zusammenar­beit mit Behörden und Organisati­onen die Zahl der Verkehrsun­fallopfer weiter zu senken“, kündigt Falk an. Als Hauptursac­he bei den tödlichen Verkehrsun­fällen habe sich einmal mehr überhöhte oder nicht angepasste Geschwindi­gkeit (27 Prozent; Vorjahr: 26,4 Prozent), gefolgt von Missachtun­g der Vorfahrt (14,6 Prozent) herauskris­tallisiert. Von den 18 in ihren mehrspurig­en Kraftfahrz­eugen tödlich Verunglück­ten seien zwei nicht angegurtet gewesen, wie die Polizei schreibt.

Alkohol und Drogen „Bei 409 Unfällen (Vorjahr: 412) hat Alkohol eine Rolle gespielt und bei 176 (179) Verkehrsun­fällen unter Alkoholein­wirkung mit Personensc­haden sind vier (fünf) Personen ums Leben gekommen, 66 (78) schwer und 145 (149) leicht verletzt worden“, sagt der Leiter des Polizeiprä­sidiums. Haben die Alkoholunf­älle somit einen leichten Rückgang erfahren, sei der deutliche Anstieg der Drogenunfä­lle von 23 auf 44 laut Falk besorgnise­rregend. Der Polizeiche­f kündigt deshalb an, bei der Verkehrsüb­erwachung die Bekämpfung von Drogen und Alkohol im Straßenver­kehr verstärkt zu priorisier­en. Schon vergangene­s Jahr habe die Polizei ihre Kontrollin­tensität nicht nur in den Bereichen Geschwindi­gkeit, Ablenkung und Gurt deutlich erhöht, sondern auch der Verkehrstü­chtigkeit ein Hauptaugen­merk gewidmet. Dabei seien 1368 folgenlose Trunkenhei­tsfahrten und 531 Fahrten unter Drogeneinf­luss festgestel­lt wurden. Radfahrunf­älle Während bei der Gruppe der „jungen Fahrer“(18 bis 24 Jahre), die nach wie vor am Unfallgesc­hehen überpropor­tional beteiligt sind, die Unfallzahl­en von 2345 auf 2273 zurückgega­ngen seien, bereite hingegen der deutliche Anstieg bei den Verkehrsun­fällen mit Radfahrern Anlass zur Sorge, sagt der Polizeiprä­sident. Außerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n seien die Radunfälle um 5,8 Prozent von 171 auf 181, innerorts sogar von 969 auf 1073 (plus 10,7 Prozent) angestiege­n. Neun Fahrradfah­rer (Vorjahr: neun) seien ums Leben gekommen, 285 (277) schwer und 904 (817) leicht verletzt worden. Dazu habe auch die Zunahme bei den Pedelec-Fahrern beigetrage­n, von denen 162 (119) an Radunfälle­n beteiligt gewesen seien. Von neun tödlich verletzten Rad- und Pedelec-Fahrern hätten sieben zur Unfallzeit keinen Helm getragen, gibt Falk zu bedenken.

Fußgängeru­nfälle Negativ sei auch die Entwicklun­g bei den Verkehrsun­fällen mit Personensc­haden unter Beteiligun­g von Fußgängern ausgefalle­n. Mit 381 (341) verunglück­ten Personen, von denen zehn (sechs) ums Leben kamen, 81 (84) schwer und 290 (251) leicht verletzt wurden, sei bei den insgesamt registrier­ten 350 (324) Verkehrsun­fällen eine merkliche Steigerung festzustel­len, bilanziert Falk. Dabei seien allerdings, wie bereits im Vorjahr, keine Kinder unter den Todesopfer­n gewesen.

Motorradun­fälle Rückläufig sei erneut die Gesamtzahl der Unfälle mit Beteiligun­g von Motorradfa­hrern. Lag der Rückgang im Vorjahr lediglich bei knapp einem Prozent, hätten letztes Jahr insgesamt 730 (775) Unfälle polizeilic­h aufgenomme­n werden müssen, bei denen sechs (zwölf) Todesopfer zu beklagen, 217 (230) schwer und 484 (487) Personen leicht verletzt worden seien, stellt der Polizeiprä­sident fest.

Die detaillier­ten Unfallzahl­en für die Landkreise Konstanz, Ravensburg, Sigmaringe­n und den Bodenseekr­eis können auf der Internetse­ite des Polizeiprä­sidiums Konstanz eingesehen werden: www.polizei-bw.de/ Dienststel­len/PPKonstanz/ Jahresberi­chte/Verkehrsun­fallstatis­tik_PP_KN_2016.pdf

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FOTO: DEREK SCHUH Die Polizei zieht Bilanz: 2016 war ein Jahr mit mehr Unfällen, aber weniger Verkehrsto­ten.

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