Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neuer Pächter fürs Alte Schloss

Die Gemeinde Amtzell will einen Pachtvertr­ag mit Christian Ott abschließe­n

- Von Melanie Kräuter

AMTZELL - Christian Ott wird wohl der neue Pächter für das Alte Schloss in Amtzell. Zumindest hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n, dass die Verwaltung einen Pachtvertr­ag mit dem letzten verblieben­en Interessen­ten ausarbeite­t. Der selbststän­dige Unternehme­r, Koch und Caterer aus Ravensburg hatte sich zuvor den Gemeinderä­ten vorgestell­t.

Seit gut dreieinhal­b Jahren betreibt Christian Ott „Das Haus am See“am Flappachwe­iher in Ravensburg. Hier richtet er Hochzeiten aus, betreibt einen Biergarten und hat eine mobile Küche für Veranstalt­ungen an anderen Orten zur Verfügung. Vor 20 Jahren habe seine Begeisteru­ng fürs Kochen angefangen, weil schon seine Oma Köchin war. Er machte eine Ausbildung als Koch. Seine Lehrund Wanderjahr­e führten ihn „zu namhaften Vertretern der kochenden Zunft“, sagt Ott, unter anderem zu Johann Lafer, Pades in Verden, Vier Jahreszeit­en Hamburg oder zum Waldhorn Ravensburg. Auch bei der DTM, der Deutschen Touren Meistersch­aft, habe er mehrere Jahre gecatert. Vor sechs Jahren sei der gebürtige Weingarten­er dann zurück in die Heimat gekommen. Er war gastronomi­scher Leiter im Hoftheater in Baienfurt und wagte dann vor vier Jahren den Schritt in die Selbststän­digkeit.

Die Gemeinde Amtzell hatte Anfang Februar im Amtsblatt die Suche nach einem Pächter ausgeschri­eben, Christian Ott ist nun nach Vorgespräc­hen als letzter Interessen­t übrig geblieben. Beide Seiten streben einen Pachtbegin­n ab April an.

Christian Ott hat sich vor allem auf das Ausrichten von Hochzeiten spezialisi­ert. „Das Alte Schloss wäre locationte­chnisch perfekt.“

In Ravensburg habe er für dieses Jahr schon 37 Paaren absagen müssen. „Zehn hätte ich locker hier unterbekom­men“, sagte er.

Hans Roman fragte, ob das ganze Essen dann von Ravensburg nach Amtzell gefahren würde und ob die Küche im Schloss ausreiche. Christian Ott bejahte die Fragen. Die Gerätschaf­ten seien ausreichen­d, in Amtzell würde dann noch das „Finish“gemacht. Dennoch sei er in der Nähe noch auf der Suche nach einer großen Produktion­sküche.

Imelda Schnell fragte, ob denn entspreche­nde Termine für die Gemeinde freigehalt­en würden. Schließlic­h richte ja oft der Arbeitskre­is Dorfkultur Kabarettve­ranstaltun­gen im Schloss aus. Ott versichert­e, dass ein Block für Gemeindeve­ranstaltun­gen reserviert sei. Er nannte aber auch den Vorteil der beiden Räume, in denen auch parallel Veranstalt­ungen der Gemeinde wie auch Hochzeiten stattfinde­n könnten. Der Unternehme­r sagte offen: „Das Geld verdient man mit Hochzeiten.“Dennoch strebe er auch eine Auslastung unter der Woche an. Und er könne sich auch vorstellen, Kulturvera­nstaltunge­n auszuricht­en.

Es bestehe auch die Möglichkei­t, Vereinsver­anstaltung­en zu bewirten, antwortete Ott auf eine Frage von Robert Zettler. Es werde immer eine Ansprechpa­rtnerin im Schloss vor Ort sein, die sich dann auch um kleinere Veranstalt­ungen kümmern werde. Generell ermutigte er die Gemeinderä­te, sich bei Fragen, Wünschen oder Ideen mit ihm in Verbindung zu setzen. „Eine Auslastung werden wir dieses Jahr nicht mehr erreichen. Aber jetzt gehen schon die Planungen für 2018 und 2019 los“, sagte er zum Schluss.

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FOTO: HAGEN SCHÖNHERR Verneigung vor dem Grafen: Vor rund 70 Teilnehmer­n des Gedenkens sinkt der Zeppelin NT bis auf 50 Meter über das Grab seines Erfinders.

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